Wir entdecken den Iran auf der Transiranischen Eisenbahn, der ersten und sogleich bedeutendsten Schienenverbindung des alten Persien. Die Strecke verläuft rund 1.400 Kilometer vom Kaspischen Meer über die Hauptstadt Teheran bis zum Persischen Golf.
Unsere Reise beginnt in Bandar-e Torkaman, einer Hafenstadt am Kaspischen Meer unweit der Insel Aschūradeh. Hier haben wir uns noch schnell mit dem legendären iranischen Kaviar gestärkt. Wir besuchen Qaem-Schahr, das frühere Aliabad, einst beim Bahnbau eine wichtige Stadt. Sie liegt am Rand des Elbrusgebirges. Hier hat die iranische Mythologie ihr zu Hause. Atemberaubende Landschaften ziehen nun am Zugfenster vorbei bevor wir nach Teheran kommen. Unterwegs lernen wir Sizdah be dar kennen, einen Brauch, der am Ende des Neujahrsfestes begangen wird. Dabei werfen die Menschen Samen in einen Fluss und symbolisieren damit den Kreislauf des Lebens. Auch werden Goldfische in den Flüssen in Freiheit entlassen.
Die 8 Millionen Metropole Teheran überschaut man am besten vom knapp 4.000 m hohen Totschāl, dem Hausberg der Teheraner. Wir besuchen den mit 10.000 Läden wohl größten Basar der Welt und lassen uns in die Geheimnisse der kostbaren Teppiche einweihen.
Nächste Station machen wir in Ghom, eine der heiligen Städten der Schia, der zweitgrößten Konfession des Islam. Die Stadt liegt auf fast 1.000 m, vorbei an Erdöl- und Erdgasfeldern erreichen wir bei Arak auf 2.200 m den Höhepunkt der Zugfahrt. Arak erlangte seine Bedeutung durch die Bahn. Der Schah siedelte hier einst Industrie an.
In Ahvaz besuchen wir ein Kababis und sättigen uns mit leckeren Kebab-Spießen und Reis. Gut gestärkt fahren wir nun immer weiter bergab nach Bandar-e Imam Chomeini. Benannt ist die am Persischen Golf gelegene Hafenstadt nach Ajatollah Chomeini, dem 1989 verstorbenen Führer der Islamischen Revolution. Hier beenden wir unsere Bahnreise durch dieses unbekannte Land Vorderasiens.
(ESD arte: 01.08.2016)