Folge 1033

Kenias moderne Magistrale

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Autor/in
Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer
Thuku Kariuki

Als „Hightech auf dem Schwarzen Kontinent“ wird die 2017 eröffnete Magistrale bezeichnet. Sie verbindet die wichtigste Hafenstadt Ostafrikas Mombasa mit der knapp 500 Kilometer entfernt gelegenen Hauptstadt Kenias Nairobi.

Für eine Bahnfahrt, für die man früher acht Stunden brauchte, benötigt man heute weniger als fünf Stunden. Der Bau der Bahnstrecke war allerdings von Anfang an umstritten, auch weil Kenias Präsident Uhuru Kenyatta Bauaufträge ohne Ausschreibung vergab. Die mindestens 3,5 Mrd. Dollar teure Bahn wurde zu 90 Prozent durch chinesische Kredite finanziert, eine neue Form von Kolonialismus wie Kritiker meinen.

Der moderne Bahnhof der Neubaustrecke Mombasa-Nairobi liegt außerhalb in einem Vorort von Mombasa.
Der moderne Bahnhof der Neubaustrecke Mombasa-Nairobi liegt außerhalb in einem Vorort von Mombasa. Die mindestens 3,5 Mrd. Dollar teure Bahn wurde zu 90 Prozent durch chinesische Kredite finanziert darunter auch die Bahnhöfe, wie Mombasa Terminus - eine neue Form von Kolonialismus wie Kritiker meinen. Bild in Detailansicht öffnen
Als „Hightech auf dem Schwarzen Kontinent“ wurde das Projekt Mombasa-Nairobi Standard Gauge Railway, kurz SGR, bezeichnet.
Als „Hightech auf dem Schwarzen Kontinent“ wurde das Projekt Mombasa-Nairobi Standard Gauge Railway, kurz SGR, bezeichnet. Im Gegensatz zur schmalspurigen Kolonialbahn fährt sie auf normaler Spurweite. Hier überquert der Zug die Brücke über den Tsavo Nationalpark. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Güterzug verlässt Mombasa.
Ein Güterzug verlässt Mombasa. 10 Stunden benötigt ein Güterzug von Mombasa nach Nairobi. Je nach Verkehr ist das mit dem LKW nicht zu schaffen. Momentan werden auf dieser Verbindung noch 60 Prozent der Güter per LKW transportiert, doch der Marktanteil der Bahn wird immer größer. Bild in Detailansicht öffnen
Eine seltene Zugkomposition. Ein Arbeitszug wartet am Bahnsteig in Athi River in der Nähe von Nairobi.
Eine seltene Zugkomposition. Ein Arbeitszug wartet am Bahnsteig in Athi River in der Nähe von Nairobi. Bild in Detailansicht öffnen
Der neue Zug trägt einen stolzen Namen: Madaraka Express.
Der neue Zug trägt einen stolzen Namen: Madaraka Express. Madaraka bedeutet auf Swahili u.a. Selbstbestimmung, ob die allerdings durch die starke Abhängigkeit von chinesischen Krediten möglich ist, ist umstritten. Denn: Ob sie die Kenianer jemals zurückzahlen können, ist ungewiss. Bild in Detailansicht öffnen
In Mombasa wartet eine elegante Bahnhostess auf Passagiere.
In Mombasa wartet eine elegante Bahnhostess auf Passagiere. Ordnung und Disziplin streng nach chinesischem Vorbild. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Schnellzug auf der Neubaustrecke in der Nähe von Voi.
Ein Schnellzug auf der Neubaustrecke in der Nähe von Voi. Bild in Detailansicht öffnen
Ausfahrt in Voi. Die schnelle Verbindung Mombasa-Nairobi ist nur mit dem Madaraka-Express möglich – der fährt ohne Stopp durch.
Ausfahrt in Voi. Die schnelle Verbindung Mombasa-Nairobi ist nur mit dem Madaraka-Express möglich – der fährt ohne Stopp durch. Nur der langsamere Inter-County Zug hält auch zwischendurch. Bild in Detailansicht öffnen

Die Neubaustrecke quert auch einen Nationalpark. Es wurde zwar an sogenannte Wildkorridore beispielsweise für Elefanten gedacht, sie sind aber oft zu klein und am falschen Ort. Zudem liegen die neuen Bahnhöfe oft außerhalb der Städte. So etwa beispielsweise Nairobi Terminus, der moderne Bahnhof der Hauptstadt. Er befindet sich etwa 15 Kilometer außerhalb des Zentrums.

Das Bahnhofsgebäude soll zwei Züge symbolisieren, die durch eine Brücke verbunden sind – ein Sinnbild für die Freundschaft zwischen Kenia und China.

(ESD: 04.03.2022)

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Alexander Schweitzer
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Thuku Kariuki