Doch einige hundert Eisenbahner leisteten Widerstand. In den von Deutschland besetzten Gebieten waren es noch mehr. Viele von ihnen haben die braunen Machthaber in Konzentrationslagern eingesperrt, viele wurden hingerichtet. Doch ihre Namen sind bis heute meist unbekannt, ihr Opfer, ihr Mut und ihre Verdienste unerwähnt. In der zweiteiligen SWR-Dokumentation berichtet Autor Hermann G. Abmayr über einige dieser mutigen Männer.
Der zweite Teil der Dokumentation schildert den Kampf der Berliner Eisenbahner John Sieg und Ernst Sieber in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Sie gehören der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" an. John Sieg wird schließlich festgenommen. Um seine Mitstreiter nicht zu verraten, nimmt er sich in der Gefängniszelle das Leben. Auch Ernst Sieber hätte den Widerstand beinahe mit dem Tod bezahlt. Doch kurz vor Kriegsende befreien amerikanische Streitkräfte die Häftlinge des Gefängnisses, in dem er einsitzt.
Besonders aktiv waren Eisenbahner in den von Deutschland besetzten Gebieten. Die SWR-Dokumentation berichtet über erfolgreiche Sabotage junger Eisenbahn-Arbeiter im Raum Dijon in Frankreich und über die dramatische Rettung vieler Verfolgter im heutigen Tschechien. Organisiert vor allem von Eisenbahnern, die einen Zug mit Deportierten immer wieder anhalten konnten, um die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen.
(ESD: 18.11.2022)