Folge 1057

Auf der Alsenzbahn durch die Pfalz

Stand
Autor/in
Kirsten Ruppel

Die Alsenzbahn verdankt ihren Namen einem kleinen Fluss. Er nährt ein Stück Pfälzer Idylle. Dann mündet er in die Nahe, und der Zug überquert sie in spektakulärer Kulisse.

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Die Alsenzbahn wurde vor gut 150 Jahren zwischen Bad Münster am Stein und Kaiserslautern gebaut, um die Zugverbindung von der Nordsee nach Italien zu verkürzen. Über sie lief auch mal der Fernverkehr von Frankreich nach Polen. Heutzutage dagegen fahren nur noch Regionalzüge. Damit ihre historische Bedeutung nicht in Vergessenheit gerät, sammelt Steffen Eiser alles, was er an Dokumenten finden kann. Anhand eines Videos von 1974 inszeniert der leidenschaftliche Modellbahner Zugbegegnungen in H0 nach, die am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof stattfanden, der nur aus einem Ausweichgleis mit Stellwerk und Bahnwärterhaus bestand.

Es ist ein besonderes Ereignis, wenn ein Dampfzug an der Alsenz entlang fährt. Normalerweise durchqueren nur Regionalzüge das kleine Flusstal.
Es ist ein besonderes Ereignis, wenn ein Dampfzug an der Alsenz entlang fährt. Normalerweise durchqueren nur Regionalzüge das kleine Flusstal. Bild in Detailansicht öffnen
Bei Bad Münster am Stein mündet die Alsenz in die Nahe, die der Zug dann überquert.
Bei Bad Münster am Stein mündet die Alsenz in die Nahe, die der Zug dann überquert. Bild in Detailansicht öffnen
Steffen Eiser fotografiert vom Rheingrafenstein runter ins Nahetal, wo die Züge aus dem Alsenztal ankommen. Der SWR-Kameramann macht es ihm nach.
Steffen Eiser fotografiert vom Rheingrafenstein runter ins Nahetal, wo die Züge aus dem Alsenztal ankommen. Der SWR-Kameramann macht es ihm nach. Bild in Detailansicht öffnen
Der Ausblick vom Rheingrafenstein bei Bad Münster am Stein ins Nahetal mit dem Rotenfels. Der Zug fährt gerade verborgen zwischen den Häusern.
Der Ausblick vom Rheingrafenstein bei Bad Münster am Stein ins Nahetal mit dem Rotenfels. Der Zug fährt gerade verborgen zwischen den Häusern. Bild in Detailansicht öffnen
Normalerweise steht natürlich der Protagonist im Rampenlicht. Das SWR-Filmteam lässt sich zwischendurch aber auch mal von Steffen Eiser auf dem Rheingrafenstein fotografieren.
Normalerweise steht natürlich der Protagonist im Rampenlicht. Das SWR-Filmteam lässt sich zwischendurch aber auch mal von Steffen Eiser auf dem Rheingrafenstein fotografieren. Bild in Detailansicht öffnen
Auf dem Betriebshof in Kaiserslautern: Lokführer Patrick Pandel wählt einen Dieseltriebzug der Baureihe 628, um mit dem SWR-Team durchs Alsenztal zu fahren.
Auf dem Betriebshof in Kaiserslautern: Lokführer Patrick Pandel wählt einen Dieseltriebzug der Baureihe 628, um mit dem SWR-Team durchs Alsenztal zu fahren. Bild in Detailansicht öffnen
Patrick Pandel inspiziert den Triebwagen von allen Seiten, bevor er losfährt. Das gehört zum normalen Check dazu.
Patrick Pandel inspiziert den Triebwagen von allen Seiten, bevor er losfährt. Das gehört zum normalen Check dazu. Bild in Detailansicht öffnen
Auch Steffen Eiser darf mal auf dem Betriebshof im Führerstand posieren. Der IT-Fachmann von DB Crago fühlt sich hier sichtlich wohl.
Auch Steffen Eiser darf mal auf dem Betriebshof im Führerstand posieren. Der IT-Fachmann von DB Crago fühlt sich hier sichtlich wohl. Bild in Detailansicht öffnen
Dann geht es mit dem richtigen Lokführer, der auch Ausbilder bei der DB ist, los.
Dann geht es mit dem richtigen Lokführer, der auch Ausbilder bei der DB ist, los. Bild in Detailansicht öffnen
Patrick Pandel fährt mit dem Dieseltriebzug der Baureihe 628 am Bahnhof in Kaiserslautern ein, um die Fahrgäste abzuholen.
Patrick Pandel fährt mit dem Dieseltriebzug der Baureihe 628 am Bahnhof in Kaiserslautern ein, um die Fahrgäste abzuholen. Bild in Detailansicht öffnen
Patrick Pandel ist bester Dinge bei der Fahrt mit dem SWR-Team von Kaiserslautern nach Bad Münster am Stein. Er erzählt, was er schon alles an dieser Strecke erlebt hat, zum Beispiel das alte Kurbeltelefon am Wegesrand bedient, weil der Funk ausfiel und es kein Handynetz gab.
Patrick Pandel ist bester Dinge bei der Fahrt mit dem SWR-Team von Kaiserslautern nach Bad Münster am Stein. Er erzählt, was er schon alles an dieser Strecke erlebt hat, zum Beispiel das alte Kurbeltelefon am Wegesrand bedient, weil der Funk ausfiel und es kein Handynetz gab. Bild in Detailansicht öffnen
Der Triebzug der Baureihe 628 beim ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof. Hier lebte ein Bahnwärter, der im Stellwerk die Signale für ein Ausweichgleis stellte.
Der Triebzug der Baureihe 628 beim ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof. Hier lebte ein Bahnwärter, der im Stellwerk die Signale für ein Ausweichgleis stellte. Bild in Detailansicht öffnen
Das Bahnwärterhaus am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof ist heute ein Wochenendhaus, liebevoll saniert vom Besitzer, der alle Unterlagen zu seinen Vorbesitzern, den Bahnwärtern, aufgehoben hat.
Das Bahnwärterhaus am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof ist heute ein Wochenendhaus, liebevoll saniert vom Besitzer, der alle Unterlagen zu seinen Vorbesitzern, den Bahnwärtern, aufgehoben hat. Bild in Detailansicht öffnen
Steffen Eiser hat das Stellwerk und das Bahnwärterhaus am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof zwischen Kaiserslautern und Enkenbach in H0 nachgebaut.
Steffen Eiser hat das Stellwerk und das Bahnwärterhaus am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof zwischen Kaiserslautern und Enkenbach in H0 nachgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Steffen Eiser hat den ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof so nachgebaut, wie er 1974 mal war, als die letzten Dampfloks fuhren und der Güterverkehr noch eine Rolle auf der Alsenzbahn spielte.
Steffen Eiser hat den ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof so nachgebaut, wie er 1974 mal war, als die letzten Dampfloks fuhren und der Güterverkehr noch eine Rolle auf der Alsenzbahn spielte. Bild in Detailansicht öffnen
Corona-Vorsichtsmaßnahmen bei den Dreharbeiten im Frühjahr 2021: Der Kameramann steht an der Tür vom geräumigen Treppenhaus zum gut gelüfteten Keller, während Steffen Eiser seine Anlage vorführt.
Corona-Vorsichtsmaßnahmen bei den Dreharbeiten im Frühjahr 2021: Der Kameramann steht an der Tür vom geräumigen Treppenhaus zum gut gelüfteten Keller, während Steffen Eiser seine Anlage vorführt. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Jahr später: Besuch im Stellwerk am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof. Es soll mal - genauso wie das Bahnwärterhaus – von einem Privatmann saniert werden.
Ein Jahr später: Besuch im Stellwerk am ehemaligen Bahnhof Fröhnerhof. Es soll mal - genauso wie das Bahnwärterhaus – von einem Privatmann saniert werden. Bild in Detailansicht öffnen
In Ebernburg ist bereits ein altes Stellwerk von Privatleuten liebevoll saniert worden.
In Ebernburg ist bereits ein altes Stellwerk von Privatleuten liebevoll saniert worden. Bild in Detailansicht öffnen
Dort, wo früher die Rohre und Kabel verliefen, ist heute eine Glasplatte eingebaut, so dass man vom oberen Stockwerk des ehemaligen Stellwerks Ebernburg nach unten schauen kann.
Dort, wo früher die Rohre und Kabel verliefen, ist heute eine Glasplatte eingebaut, so dass man vom oberen Stockwerk des ehemaligen Stellwerks Ebernburg nach unten schauen kann. Bild in Detailansicht öffnen
Der Bahnhof in Langmeil, in dem sich heute noch ein Stellwerk befindet. Hier stellt ein Fahrdienstleiter die Fahrstraße, auch wenn sonst nicht viel am Bahnhof passiert.
Der Bahnhof in Langmeil, in dem sich heute noch ein Stellwerk befindet. Hier stellt ein Fahrdienstleiter die Fahrstraße, auch wenn sonst nicht viel am Bahnhof passiert. Bild in Detailansicht öffnen
Der Bezirksleiter Betrieb der DB kommt im Stellwerk in Langmeil vorbei und kontrolliert die Zählwerke. Die Arbeit der Fahrdienstleiter überprüft er regelmäßig.
Der Bezirksleiter Betrieb der DB kommt im Stellwerk in Langmeil vorbei und kontrolliert die Zählwerke. Die Arbeit der Fahrdienstleiter überprüft er regelmäßig. Bild in Detailansicht öffnen
Hier ging mal die Strecke der Zellertalbahn nach Monsheim ab. Langmeil war früher ein Umsteigebahnhof.
Hier ging mal die Strecke der Zellertalbahn nach Monsheim ab. Langmeil war früher ein Umsteigebahnhof. Bild in Detailansicht öffnen
Die Bahnsteige in Langmeil heute: Es hält kein Zug mehr. Warten auf einen Anschluss lohnt sich nicht.
Die Bahnsteige in Langmeil heute: Es hält kein Zug mehr. Warten auf einen Anschluss lohnt sich nicht. Bild in Detailansicht öffnen
In Hochstätten sitzt im Sommer 2023 vorübergehend ein Schrankenwärter vor Ort, der auf die Anweisung vom Stellwerk in Bad Münster am Stein wartet.
In Hochstätten sitzt im Sommer 2023 vorübergehend ein Schrankenwärter vor Ort, der auf die Anweisung vom Stellwerk in Bad Münster am Stein wartet. Bild in Detailansicht öffnen
Bevor ein Zug kommt, wird der Schrankenwärter in seinem Container vom Fahrdienstleiter in Bad Münster am Stein angerufen, um den Bahnübergang zu sichern.
Bevor ein Zug kommt, wird der Schrankenwärter in seinem Container vom Fahrdienstleiter in Bad Münster am Stein angerufen, um den Bahnübergang zu sichern. Bild in Detailansicht öffnen
Der Fahrdienstleiter in Bad Münster hält für die Strecke ab Alsenz alle Fäden in der Hand. Bei ihm ist einiges mehr los als beim Kollegen in Langmeil.
Der Fahrdienstleiter in Bad Münster hält für die Strecke ab Alsenz alle Fäden in der Hand. Bei ihm ist einiges mehr los als beim Kollegen in Langmeil. Bild in Detailansicht öffnen
Die Alsenzbahn trifft in Bad Münster am Stein auf die Nahetalbahn.
Die Alsenzbahn trifft in Bad Münster am Stein auf die Nahetalbahn. Bild in Detailansicht öffnen
Die DB verkehrt in Bad Münster am Stein mit ganz unterschiedlichen Regionalzügen.
Die DB verkehrt in Bad Münster am Stein mit ganz unterschiedlichen Regionalzügen. Bild in Detailansicht öffnen
Der VLEXX fährt ab Bad Münster am Stein ebenfalls auf beiden Strecken, der Alsenz- und der Nahetalbahn.
Der VLEXX fährt ab Bad Münster am Stein ebenfalls auf beiden Strecken, der Alsenz- und der Nahetalbahn. Bild in Detailansicht öffnen
Steffen Eiser geht auf Fotojagd. Unterhalb der Altenbaumburg bei Altenbamberg wartet er auf Nachrichten von Eisenbahnfreunden, die ebenfalls an der Strecke des Dampfzugs lauern.
Steffen Eiser geht auf Fotojagd. Unterhalb der Altenbaumburg bei Altenbamberg wartet er auf Nachrichten von Eisenbahnfreunden, die ebenfalls an der Strecke des Dampfzugs lauern. Bild in Detailansicht öffnen
Die Ebernburg oberhalb der Strecke: wenn ein Zug von Norden ins Alsenztal reinfährt, kommt er an etlichen Burgen vorbei.
Die Ebernburg oberhalb der Strecke: wenn ein Zug von Norden ins Alsenztal reinfährt, kommt er an etlichen Burgen vorbei. Bild in Detailansicht öffnen
Auch ein Drohnenkollege wartet auf den Dampfzug, der Anfang September 2021 durch das Alsenztal kommen soll.
Auch ein Drohnenkollege wartet auf den Dampfzug, der Anfang September 2021 durch das Alsenztal kommen soll. Bild in Detailansicht öffnen
Es ist so weit: Das Warten hat sich gelohnt!
Es ist so weit: Das Warten hat sich gelohnt! Bild in Detailansicht öffnen
Gleich an zwei Stellen im Alsenztal bekommt Steffen Eiser den Dampfzug vor die Linse.
Gleich an zwei Stellen im Alsenztal bekommt Steffen Eiser den Dampfzug vor die Linse. Bild in Detailansicht öffnen
Im SWR wird der Film dann geschnitten und gemischt. Die finale Szene von der Fotojagd auf Schnellzuglokomotive 01 180 bedarf besonderer Aufmerksamkeit.
Im SWR wird der Film dann geschnitten und gemischt. Die finale Szene von der Fotojagd auf Schnellzuglokomotive 01 180 bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Bild in Detailansicht öffnen

Auch beim Blick hinter die Türen der aktuellen Stellwerke atmet vieles Geschichte. Die Technik stammt aus den 1970er Jahren, und es gibt vorübergehend sogar einen Schrankenwärter, der vor Ort den Bahnübergang sichert. Nostalgisch ist auch die Fahrt mit einem Dieseltriebzug der Baureihe 628 und Lokführers Patrick Pandel, der erlebt hat, dass der Funk ausfiel und er das alte Kurbeltelefon am Streckenrand bedienen musste.

Doch die Eisenbahn-Geschichte bleibt nicht in Erinnerungen stecken. Es geht mit Steffen Eiser auf Fotojagd. Ein Dampfzug soll durchs Alsenztal kommen, mit der Schnellzuglokomotive 01 180, die früher viel auf der Strecke unterwegs war. Das gilt es für die Nachwelt festzuhalten.

(ESD: 24.11.2023)

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Autor/in
Kirsten Ruppel