Folge 1071

Stuttgart - Ulm mit Hochgeschwindigkeit

Stand
Autor/in
Christopher Paul

Seit Dezember 2022 fahren auf ICE-Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm Züge mit bis zu 250 Km/h. Viele Jahre haben Ingenieure und Gleisbauer daran gearbeitet.

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Wir blicken zurück auf die letzten, intensiven Monate der Bauzeit: Auf der Filstalbrücke – der dritthöchste Bahnbrücke Deutschlands – betonieren die Gleisbauer das Bett der Hochgeschwindigkeitstrasse. Später werden sie hier in mehreren Nächten aufwändig die Gleise im Thermit-Verfahren miteinander verschweißen.

Igor Zaidmann ist Projektleiter der Filstalbrücke
Igor Zaidmann ist Projektleiter der Filstalbrücke Bild in Detailansicht öffnen
Der Ingenieur Torsten Weinhold arbeitet für die Deutsche Bahn und ist verantwortlich für den so genannten Oberbau. Das heißt, das Gleisbett und die Gleise.
Der Ingenieur Torsten Weinhold arbeitet für die Deutsche Bahn und ist verantwortlich für den so genannten Oberbau. Das heißt, das Gleisbett und die Gleise. Bild in Detailansicht öffnen
Die österreichische Bauleiterin Sybille Ritzkowsky sorgt im Hintergrund dafür, das die Arbeiten reibungslos ablaufen.
Die österreichische Bauleiterin Sybille Ritzkowsky sorgt im Hintergrund dafür, das die Arbeiten reibungslos ablaufen. Bild in Detailansicht öffnen
Die Filstalbrücke kurz vor der Vollendung. Sie ist 485 Meter lang und mit 85 Metern die höchste Bahnbrücke in Baden-Württembergs und die dritthöchste Deutschlands. Bauzeit waren insgesamt 10 Jahre.
Die Filstalbrücke kurz vor der Vollendung. Sie ist 485 Meter lang und mit 85 Metern die höchste Bahnbrücke in Baden-Württembergs und die dritthöchste Deutschlands. Bauzeit waren insgesamt 10 Jahre. Bild in Detailansicht öffnen
Auf der Filstalbrücke betonieren Subunternehmer die Gleise ein.
Auf der Filstalbrücke betonieren Subunternehmer die Gleise ein. Bild in Detailansicht öffnen
In Wendlingen wird im Frühjahr und Sommer 2022 die so genannte HGT betoniert. Die hydraulisch gebundene Tragschicht bildet den Untergrund für die spätere Betonschicht, in der die Gleise verlaufen.
In Wendlingen wird im Frühjahr und Sommer 2022 die so genannte HGT betoniert. Die hydraulisch gebundene Tragschicht bildet den Untergrund für die spätere Betonschicht, in der die Gleise verlaufen. Bild in Detailansicht öffnen
Der österreichische Polier Stefan Frauwallner betoniert mit seinem Team den Untergrund (die HGT) der ICE Gleise.
Der österreichische Polier Stefan Frauwallner betoniert mit seinem Team den Untergrund (die HGT) der ICE Gleise. Bild in Detailansicht öffnen
Die Schienen, auf denen heute Züge fahren, sind alle miteinander verschweißt. Das Verfahren, das hier angewendet wird, heißt Thermit Schweißen: Zunächst kommt eine Keramikform um den Spalt an die Gleisstöße (Gleisenden). Die Form wird mit Sand abgedichtet und muss dann vorgeheizt werden.
Die Schienen, auf denen heute Züge fahren, sind alle miteinander verschweißt. Das Verfahren, das hier angewendet wird, heißt Thermit Schweißen: Zunächst kommt eine Keramikform um den Spalt an die Gleisstöße (Gleisenden). Die Form wird mit Sand abgedichtet und muss dann vorgeheizt werden. Bild in Detailansicht öffnen
Anschließend entzünden sie ein Gemisch aus Aluminiumgries und Eisenoxidpulver. Es entsteht durch eine chemische Reaktion flüssiges Eisen, das in die Spalte zwischen den Schienen fließt.
Anschließend entzünden sie ein Gemisch aus Aluminiumgries und Eisenoxidpulver. Es entsteht durch eine chemische Reaktion flüssiges Eisen, das in die Spalte zwischen den Schienen fließt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Tunnel sind so gebaut, dass zwei Rettungswägen aneinander vorbei fahren könnten.
Die Tunnel sind so gebaut, dass zwei Rettungswägen aneinander vorbei fahren könnten. Bild in Detailansicht öffnen

Der Film zeigt auch die Menschen hinter dem Bauprojekt – Ingenieurinnen, Betonierer, Techniker, die das gewaltige Projekt erst möglich machen.

Wir sind dabei, wenn in Wendlingen der Bautrupp noch die letzten Meter Gleise und eine Weiche einbaut.

Danach fährt der Test ICE auf den neuen Gleisen und prüft, ob die Oberleitungen richtig verbaut sind und keine Erschütterungen im Gleis zu spüren sind. Die Anforderungen an das Hochgeschwindigkeits-Gleis sind gewaltig. Es ist eine Präzisionsarbeit im Millimeter Bereich, bei der nichts schief gehen darf – Millimeterarbeit auf rund 60 Kilometer Strecke.

(ESD: 22.03.2024)

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Autor/in
Christopher Paul