Nach dem Ende des Vietnamkrieges wurde die stark zerstörte Strecke schnell repariert, auch um die Aussöhnung der Menschen der beiden verfeindeten Landesteile Nord - und Südvietnams zu unterstützen. Die 32-stündige Reise durch das südostasiatische Land bringt uns aber auch Eindrücke der einzigartigen Kultur und der atemberaubenden Landschaft näher.
Gerade der südliche Teil der Strecke ab Hue bietet einen landschaftlichen Höhepunkt – der Fahrt entlang des Südchinesischen Meeres unterhalb des Wolkenpasses. Der Wolkenpass ist eine Klimagrenze zwischen dem feuchtwarmen und subtropischen Nordvietnam und dem tropischen Südvietnam. Wir kommen nach Da Nang, das für seine herrlichen Strände bekannt ist. Im Vietnamkrieg landeten hier in der Nähe die ersten US-Truppen. Anschließend verlassen wir den „Zug der Einheit“ für einen kurzen Abstecher nach Dalat. Auf einer Höhe von 1.500 Metern fühlten sich hier einst die franz. Kolonialherren sehr wohl und bauten eine Zahnradbahn in die Berge. 1947 wurden Dampflokomotiven der Furkastrecke hier her verkauft. Die Strecke wurde aber während des Vietnamkrieges zerstört. 1990 organisierte eine Gruppe von Schweizer Eisenbahnfreunden den Rücktransport der Loks – heute dampfen Lok 1 und Lok 9 wieder bei der Dampfbahn Furka-Bergstrecke in der Schweiz.
Am nächsten Morgen erreichen wir Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Fahrt mit dem „Zug der Einheit“ ist ein besonderes Bahnerlebnis und auch nach fünf Jahrzehnten ist der Zug ein Symbol der Aussöhnung der Menschen in Nord- und Südvietnam.
(ESD: 29.11.2024)