Zur Bauzeit galt die Strecke als technische Meisterleistung. Es entstand sogar eine Art "Baustellentourismus", man wollte die riesige Baustelle mit ihren zeitweise 15.000 Arbeitern bestaunen.
Herzstück der Strecke war und ist der mehr als zehn Kilometer lange Arlbergtunnel. Einer der Gründe für den Bahnbau war die Abgeschiedenheit Vorarlbergs vom Rest der Monarchie. Die Überquerung des Arlberg-Passes stellte vor allem im Winter ein großes Problem dar. Vorarlberg musste dann über deutsches Gebiet versorgt werden. Vor dem Bahnbau war die Gegend bitterarm. Viele Bauern schickten ihre Kinder ins Ausland – sie sind unter der Bezeichnung "Schwabenkinder" bekannt.
Mit der Bahn kam aber auch der Wohlstand ins Tal. Als Arbeiter, Bahnbeamte und später als Skilehrer fanden viele Menschen ein Auskommen. Noch heute wird der Verkehr auf der Strecke im Winter von der Natur bestimmt. Schneeräumungen gehören genauso zur Tagesordnung wie tägliche Berichte der bahneigenen Wetterstationen, die vor Lawinen warnen und gegebenenfalls zu Streckensperrungen führen. Täglich fahren 70 Züge auf der Arlbergbahn. Neben dem Güterverkehr spielt auch der Personenverkehr eine wichtige Rolle. Vor allem Skiurlauber nutzen die Bahn, um nach St. Anton zu kommen.
(ESD: 02.08.2009)