Dieser Zug fährt auf einer der schönsten Panoramastrecken Südfrankreichs, 60 Kilometer größtenteils entlang der Mittelmeerküste mit herrlichen Sandstränden, lauschigen Felsbuchten und glasklaren Flüsschen. Die Côte Bleue ist weniger bekannt als ihre große Schwester Côte d’Azur, dafür aber längst nicht so überlaufen. Es bietet sich eine Kombination aus Zugfahrt und Wanderung auf dem Küstenweg an. Wir kommen an Orte ohne Straße, wo uns nur die Füße oder die Bahn hinbringen.
Im ersten Teil verlassen wir das Eisenbahnerstädtchen Miramas in Richtung Süden und fahren bald über eine einmalige Eisenbahnbrücke, die den Canal de Caronte überspannt. Bei Bedarf öffnet sich einmal am Tag die Drehbrücke, damit große Frachtschiffe den Kanal passieren können. Danach beginnt der wohl landschaftlich schönste Abschnitt der Ligne de la Côte Bleue.
Unsere nächste Station heißt Carry-le-Rouet. Einst ein abgelegenes Fischernest war der Ort nach dem Bau der Bahnlinie ab 1915 gut an Marseille angebunden. Heute gilt Carry-le-Rouet als wichtigster Badeort der Côte Bleue. Schon der französische Schauspieler und Sänger Fernandel war von Carry-le-Rouet so angetan, dass er sich hier nach dem Zweiten Weltkrieg eine Villa über dem Hafen bauen ließ.
(ESD: 11.10.2019)