Las Vegas, die Glücksspielmetropole Nevadas, steht seit kurzem auch bei uns hoch im Kurs.
In der Hamburger Speicherstadt, der Heimat des Miniatur-Wunderlandes, laden riesige Hotels zum Verweilen und zahllose Spielhallen zum Glücksspiel ein. Zum Glück nur im Maßstab 1:87, es besteht also keine Gefahr, dass die Zuschauer süchtig werden.
Höchstens vom Betrachten der bunten Modellwelt. Vor einiger Zeit wurde der "Amerika-Teil" eröffnet.
Mit dem Grand Canyon, den Everglades oder dem Mount Rushmore werden typische Landschaften oder Bauwerke der USA im Modell präsentiert. Natürlich ist auch der Big Boy unterwegs. Dass auf dem Highway die Hölle los ist, versteht sich fast von selbst. Mehr als 40 Trucks sind pausenlos im Einsatz.
Eindrücke von den Dreharbeiten
Auch wir haben in der Hamburger Speicherstadt wieder einmal Station gemacht, denn das dortige Miniatur-Wunderland ist weiter gewachsen.
Die Modellbahn-Anlage im vierten Stockwerk eines der riesigen Klinkerbauten im Hamburger Hafen besteht noch keine vier Jahre, dennoch hat es schon gut 1,3 Millionen Besucher registriert. Die Bekanntheit dieser Modellbahnwelt geht in die zig Millionen. Eisenbahn-Romantik hat darüber berichtet , als der vierte Bauabschnitt "Hamburg" kurz vor der Vollendung stand. Unterdessen -knapp anderthalb Jahre sind ins Land gegangen- hat sich in der Speicherstadt wieder jede Menge getan:
"Skandinavien" wirft seine Schatten voraus. Oder besser gesagt die wärmenden und dauerhaften Strahlen der Mitternachtssonne. Auf knapp zweihundert Quadratmetern soll eine Fjordlandschaft entstehen, die im ewigen Eis endet und deren Verbindung nach Deutschland mit Eisenbahn-Fährschiffen von statten gehen soll. Zukunftsträume in Planung.
Unser Hauptaugenmerk bei den abgelaufenen Dreharbeiten im Juni galt allerdings dem fünften Bauabschnitt und der handelt von den Vereinigten Staaten von Amerika. Dabei geht es von Florida über den Grand Canyon und die Rocky Mountains nach Las Vegas.
Für diesen Bauabschnitt wurde mehr als ein Jahr mit mehr als 45.000 Arbeitsstunden benötigt. In Las Vegas helfen bei Nacht knapp 15.000 Lichter mit, dass die Nacht zum Tage wird. Die helle Glitzerwelt der Wüstenstadt ist schlicht und einfach faszinierend.
Dabei sinkt ein Segelboot vor Treasure Island, Freiheitsstatue und Eiffelturm symbolisieren Freiheit und Abenteuer und die Sphinx lächelt geheimnisvoll vor der Cheops-Pyramide, in der Stadt, wo Tag und Nacht der Rubel rollt und wo die einarmigen Banditen ihren Gästen liebevoll in die Taschen langen.
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist in Hamburg räumlich zwar ein wenig begrenzt, doch an manchen Stellen erwartet man unwillkürlich, dass gleich der Marlboromann oder John Wayne um die Ecke geritten kommt.
Auf die netten Kleinigkeiten am Rande muss man natürlich auch in den USA nicht verzichten. Da kämpfen zwei Grizzlies auf einer Waldlichtung in den Rockies. An der Küste Floridas jagt ein Hai einen Taucher, während gleichzeitig ein frecher Junge mit einem Bikini-Oberteil davon eilt ...
Big Foots und sonstige Außerirdische haben sich in den Wäldern der Rocky Mountains versteckt. Viele andere Kleinigkeiten mehr gilt es zu entdecken. Selbst nach vier Drehtagen haben wir noch nicht alle Wunderwerke der Wunderwelt im Wunderland entdeckt.
Riesige Stahl- und Holzbrücken queren Täler und Canyons, Züge mit bis zu fünf Loks und 66 Wagen fahren durch Schluchten und an Berghängen entlang. Der berühmte Big Boy kann sich ebenso mit seiner Last am Haken austoben, wie die Shark Nose, FP 7 oder der ICE-Train.
Momentan knapp 40 Autos – wöchentlich werden es mehr – donnern über die Highways und werden durch ein Verkehrs-Leitsystem mittels Anzeigetafeln auf die wechselnden Verkehrs-Situationen hingwiesen.
Und auch in Amerika sind hie und da Brandstifter unterwegs. Zum Glück ist auch hier die Feuerwehr wachsam. Das Feuer auf der Anlage wird immer wieder gelöscht, nicht aber das Feuer, was in den Herzen vieler Besucher entfacht worden ist.
(ESD: 31.10.2004)