1. Abstandsbestimmungen klären
Die Regelungen, wie weit ein Baum von der Nachbarsgrenze entfernt sein muss, können von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. Informieren Sie sich deshalb, welcher Pflanzabstand in Ihrem Wohnort gilt, sonst kann es womöglich Ärger geben!
Eine gute Idee ist auf jeden Fall vor der Pflanzung ein klärendes Gespräch mit dem Nachbarn zu führen, um Probleme zu vermeiden.
2. Die Auswahl des Baumes
Unser Klima wandelt sich und entsprechend werden wir die Auswahl unserer Gartenpflanzen anpassen müssen. Der Fachhandel bietet vermehrt Pflanzen an, die gut mit Hitze und Trockenheit klarkommen. Lassen Sie sich unter diesem Gesichtspunkt beraten, welche Baumart sich für Ihre Region und Ihren Garten eignet.
3. Das Pflanzloch
Das Pflanzloch sollte, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können, im Durchmesser etwa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen der Pflanze.
4. Bodenverbesserung
Der ideale Gartenboden ist locker, krümelig, nährstoffreich und gut durchlüftet und speichert das Wasser gut. Die wenigsten Gartenböden sind von Haus aus so ideal. Je nachdem überwiegt oftmals der Anteil an Sand, Lehm oder Ton.
Durch entsprechende Beigaben kann´aber fast jeder Boden verbessert werden. Eine gute Idee ist immer Kompost. In einen schweren Boden kann zusätzlich Sand eingearbeitet werden. Ausgelaugten Böden gibt ein Bodenaktivator aus organischem Material wieder neue Kraft.
5. Ballen ins Pflanzloch einstellen
Grundsätzlich muss beim Pflanzen eines Baumes die Oberkante des Ballens ebenerdig zum Boden verlaufen, sonst fault der Stamm. Trotzdem stellt man den Ballen erst einmal etwas tiefer ein, gibt am Rand Substrat dazu (zum Beispiel ein Kompost-Bodenaktivator-Gemisch).
Dann "schüttelt“ man den Baum quasi "hoch", bis die richtige Höhe erreicht ist. So verteilt sich das Kompostgemisch optimal um die Wurzeln herum.
6. Baumscheibe freihalten
Die Baumscheibe ist der Bereich direkt um den Stamm, wo die Wurzeln in der Erde sind (ca. 50-100 cm Durchmesser rund um den Stamm). Die Baumscheibe sollte in den ersten Jahren frei bleiben von anderen Gewächsen wie z. B. Gras, damit keine Konkurrenz um Nährstoffe besteht und der Zugang für Wasser frei bleibt.
Zum Schutz vor Unkraut kann man die Baumscheibe zusätzlich mulchen. Im Sommer verhindert der Mulch ein schnelles Austrocknen.
7. Gießrand anlegen
Legen Sie am besten um die Baumscheibe herum mit der ausgehobenen Erde einen Gießrand an – er sorgt dafür, dass das Gießwasser tatsächlich direkt an die Wurzeln und tief ins Erdreich kommt und nicht an der Oberfläche nach außen hin abfließt. Nur so können sich die Wurzeln entsprechend kräftig nach unten hin ausbilden.
Das ist wichtig, damit sie später auch in trockenen Sommern selbständig an Wasser herankommen. Sind die Wurzeln zu flach ausgeprägt, kann sich der Baum gegebenenfalls irgendwann nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgen und vertrocknet. Der Gießrand sollte ungefähr ein Jahr lang bestehen bleiben – danach kann er eingeebnet werden.
8. Baumstamm schützen
Damit das junge Bäumchen vor Frost, aber auch vor der Wintersonne geschützt ist, empfiehlt es sich, den Stamm zu schützen, zum Beispiel mit einem Jutetuch, das man locker um den Stamm wickelt.
9. Einschlämmen
Nach dem Pflanzen sollten Sie den Wurzelballen einschlämmen. Hierbei wird sehr viel Wasser lange direkt in den Ballen laufen gelassen, bis dieser richtiggehend vollgesogen ist. Das unterstützt abermals eine optimale Wurzelbildung.
Das Einschlämmen benötigt im ersten Moment zwar viel Wasser, zahlt sich aber langfristig aus. Achten Sie generell darauf, den frisch gepflanzten Baum in der Anfangszeit regelmäßig und ausreichend zu gießen.
10. Stützpfahl einschlagen
Geben Sie Ihrem Jungbäumchen zusätzliche Stabilität mit einem Stützpfahl, damit er bei starkem Wind buchstäblich standhaft bleibt.
Expertin: Lydia Frotscher, Leiterin der Gärtnerischen Ausstellungen der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim