Krebsvorsorge - so geht's!

Darum ist das regelmäßige Brust-Abtasten so wichtig

Stand
Autor/in
Verena Böhm

Ein Großteil aller Fälle von Brustkrebs wird von den Frauen selbst entdeckt, oft sogar zufällig. Das bewusste Abtasten der Brust ist überhaupt nicht schwierig.

Veränderungen in der Brust können bei Frauen in jedem Alter auftreten. Auch Männer können davon betroffen sein, jedoch deutlich seltener. Die Selbstuntersuchung zu Hause ist eine Methode, um Veränderungen wie Knoten in der Brust frühzeitig zu bemerken. Sie ersetzt allerdings nicht die Teilnahme an ärztlichen Untersuchungen zur Früherkennung.

Wann und wie oft

Die Fachgesellschaften empfehlen, einmal im Monat die Brust sorgfältig abzutasten und sie auch im Spiegel zu betrachten. So fallen Ihnen auch optische Veränderungen wie Rötungen oder Schwellungen auf.

Die Brust selbst untersuchen ist wichtig
Brustkrebs Vorsorge, eine Frau tastet ihre Brust ab

Brust abtasten vor den Wechseljahren

Solange Frauen noch ihren regelmäßigen Zyklus haben, ist es am besten, die Brust eine Woche nach dem Beginn der letzten Periode abzutasten. Zu diesem Zeitpunkt ist die Brust besonders weich und Veränderungen lassen sich gut fühlen. Zum Ende des Zyklus hin schwillt das Drüsengewebe unter dem Einfluss von Hormonen an, es wird dann härter.

Brust abtasten nach den Wechseljahren

Mit dem Beginn der Wechseljahre ist das Brustgewebe insgesamt weicher. Sie sollten Ihre Brüste dann monatlich zu einem selbst festgelegten Zeitpunkt abtasten – also zum Beispiel immer am 1., am 15. oder am 30. des Monats.

Brust richtig abtasten - so geht's:

Schritt 1: Vor dem Spiegel
Stellen Sie sich mit freiem Oberkörper vor den Spiegel. Betrachten Sie Ihre Brust zunächst mit hängenden Armen, danach mit nach oben gestreckten Armen. Achten Sie dabei auf die Form und der Größe Ihrer Brüste. Gibt es da Veränderungen? Sehen Sie an der Brust Vorwölbungen, Einziehungen, Rötungen oder Hautverdickungen?

Schritt 2: Im Stehen
Die Brust im Stehen mit flacher Hand abtasten. Dabei mit der rechten Hand die linke Brust und mit der linken Hand die rechte Brust abtasten. Im Anschluss daran kommt das Abtasten der Brust mit den Fingern. Dabei mit zarten, kreisenden Auf- und Abbewegungen die gesamte Brustdrüse von außen nach innen mit unterschiedlicher Druckstärke abtasten, um Unebenheiten, Verhärtungen, Knoten auszuschließen. Um Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze festzustellen, die Brustwarze zart zusammendrücken. Im Fall einer Flüssigkeitsabsonderung auf Farbe und Konsistenz achten. Vergessen Sie nicht, die Bereiche um die Achselhöhle und die Schlüsselbeine abzutasten - zum Ausschluss von Lymphknotenschwellungen.

Schritt 3: Im Liegen
Nun die Brust im Liegen abtasten. Für das Abtasten der Achselhöhlen im Liegen kann eine Seitenlage die Untersuchung vereinfachen. Wichtig ist das systematische Abtasten aller Teile der Brust und die Beurteilung der Drüse direkt unter der Haut und in der Tiefe.

Zusätzliche Tastuntersuchung durch blinde Frauen

Zusätzlich zur Tastuntersuchung beim Frauenarzt gibt es die Möglichkeit, sich von einer sogenannten Medizinisch-Taktilen Untersucherin ausführlich abtasten zu lassen. Hier nutzen blinde und sehbehinderte Frauen ihren ausgeprägten Tastsinn. Sie können Tumore in kleinerem Stadium finden als Ärzte und Laien, so dass die Behandlung früher eingeleitet werden kann. Manche Krankenkassen zahlen die Untersuchung einmal jährlich. Alle anderen Frauen kostet sie rund 50 Euro.

Weitere Infos und Praxen, die die sogenannte Taktilographie anbieten, finden Sie hier: www.discovering-hands.de

Noch mehr Infos über Vorsorge und Brustkrebs

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