Die Ursache des Schnarchens liegt in einer Verknüpfung mehrerer Ursachen:
1. durch eine Behinderung der Nasenatmung.
2. durch einen Kollaps auf Ebene des Gaumensegels.
3. durch einen Kollaps des Zungengrundes und der lateralen Rachenwand.
Drei Gründe führen dazu, dass die Atmung behindert ist, bzw. ein entsprechendes Schnarchgeräusch entsteht. Vor allem in Rückenlage kommt es bei geöffnetem Mund zum Zurückfallen des Zungengrundes, was dann eine Enge auf diesem Level hervorruft.
Schlafapnoe und Rhonchopathie
Die Patienten, die an einer Schlafapnoe leiden, sind meistens übergewichtig, leider gibt es auch schlanke, schmalwüchsige Patienten, die diesen Befund zeigen. Männer sind etwa zehn Jahre früher als Frauen betroffen.
Gewichtsreduzierung und Einhalten der Seitenlage beim Schlafen sind die ersten wirkungsvollen Schritte, dem nächtlichen Schnarchen entgegen zu wirken. Eine Rückenlage-Verhinderungsweste hilft die Seitenlage einzuhalten.
Übermäßige Tagesmüdigkeit
Viele Patienten leiden unter dem Symptom der Tagesmüdigkeit, obwohl sie ausreichend und für ihr Gefühl auch gut schlafen. Manchmal kommt es sogar vor, dass diese Patienten während der Arbeit oder sogar im Straßenverkehr ungewollt einnicken. Meist findet sich eine körperliche Ursache, die dazu führt, dass der Schlaf wiederholt kurz unterbrochen wird.
Diese Unterbrechungen werden vom Schläfer nicht wahrgenommen, sie sorgen aber dafür, dass kein Tiefschlaf auftreten kann und der Schlaf deshalb nicht erholsam ist. Hauptursache hierfür sind meist die sogenannten Schlaf-Apnoen. Darunter versteht man wiederholte, kurze Atemaussetzer während des Schlafes.
Nicht selten sind aber auch unwillkürliche Beinbewegungen im Schlaf die Ursache für die Müdigkeit am Tage. Schließlich kann ebenso die Schlaf-Wach-Regulierung im Gehirn selbst gestört sein, wie dies bei der Narkolepsie ("Schlummersucht") der Fall ist.
Nasenpassage und Gaumensegel
Als weitere Maßnahme muss die Nasenpassage geweitet werden bzw. auch funktionell mit lokal anzuwendenden Steroiden behandelt werden. Manchmal kann eine Operation notwendig sein.
Das Gaumensegel kann bei vergrößerten Tonsillen (Mandeln) durch eine Tonsillektomie (Entfernung der Gaumenmandeln) gestrafft werden. Dabei kann die Mandel auch nur geschrumpft werden, vorausgesetzt, es bestehen keine wiederholten Entzündungen. Das Gaumensegel kann man entweder laserchirurgisch oder mit Radiofrequenz straffen.
Kollaps des Zungengrundes
Den Kollaps des Zungengrundes kann man verhindern, indem man eine Radiofrequenz-Diathermie und Verkleinerung der Zungengrundtonsillen macht. Eine weitere Möglichkeit ist das Tragen einer unterkieferprotrudierende Schiene beim Schlafen. Diese wird vom Zahnarzt passgenau angefertigt.
Durch das Tragen der Schiene wird der Unterkiefer vorverlagert und damit der Abstand zwischen Zungengrund und Rachenhinterwand vergrößert. Welche Lösung des Problems "Schlafapnoe und Rhonchopathie" die Richtige ist, wird individuell bei der Untersuchung des Patienten bestimmt. Nach ausführlicher Beratung kann der Patient mit dem Arzt entscheiden, welche Maßnahmen er wählt.
Mögliche Folgen bei Nicht-Behandlung
Schlafstörungen sind der dritthäufigste Grund einen Arzt aufzusuchen. Der Gang zum Spezialisten ist wichtig, denn Schlafprobleme können für erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen sein. Nächtliche Atemaussetzer, wie Apnoe, können Tagesmüdigkeit, Bluthochdruck, Herzbeschwerden und sogar nächtliche Blasenprobleme verursachen.
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Unser Experte: Prof. Frank Riedel, HNO-Facharzt