Die Saftgewinnung aus sogenannten Kaltentsaftern kann - im Gegensatz zur "Dampfentsaftung" - auf verschiedene Weise erfolgen: für Zitrusfrüchte von Hand mit einer klassischen Presse oder unterstützt mit einem Motor. Für alles andere Obst und Gemüse kann es ein Zentrifugalentsafter "fast juicer" oder eine Saftpresse mit einer Pressschnecke ein "slow juicer" sein.
Entsaften mit Saftpresse: "Slow Juicer"
Slow Juicer zerquetschen das Pressgut langsam und mit Einsatz von wenig Watt mit Hilfe einer Pressschnecke aus Kunststoff oder Metall. Hier werden nur Umdrehungen von 80 - 100 pro Minute erreicht, dementsprechend leise arbeitet das Gerät.
Es entsteht keine Wärme, Vitamine werden geschont. Der Saft ist homogener und enthält mehr Fruchtfleisch und Ballaststoffe als Saft aus einer Zentrifuge. Es entsteht hier auch weniger Schaum.
Durch das langsame Pressen gewinnt man eine größere Saftmenge. Es lassen sich harte Früchte auspressen, aber auch weiches Blattgemüse oder weiche Sommerfrüchte sind gut zu entsaften. Die Geräte sind sperrig, umständlicher im Zusammenbau und nicht so reinigungsfreundlich wie Zentrifugen.
Entsaften mit Zentrifuge: "fast juicer"
Obst und Gemüse wird zunächst mit einer Messer- oder Reibescheibe bei 6000 bis 14000 Umdrehungen pro Minute zerkleinert. Die Lautstärke, die dabei entsteht, ist mit einem Rasenmäher vergleichbar!
Der Saft wird durch die Zentrifugalkraft herausgeschleudert und trennt sich häufig in einen klaren und einen trüben, fruchtfleischhaltigen Teil. Hier kann teilweise der Ballaststoffanteil geregelt werden.
Schnelles Entsaften möglich
Beim Eingießen ins Glas hält ein Schaumtrenner im Saftbehälter den Schaum zurück. Die verbleibenden Reste, der Trester, wird in einem Auffangbehälter gesammelt und sollte möglichst trocken sein. Dann ist die größtmögliche Saftausbeute erreicht.
Innenliegende Tresterbehälter müssen bei großen Mengen zwischendurch entleert werden. Die Geräte arbeiten sehr schnell, auch hartes Obst und Gemüse kann unzerkleinert entsaftet werden, wenn die Einfüllöffnung groß genug ist.
Nicht geeignet ist eine Zentrifuge für Blattgemüse, Weizengras, Nüsse oder Saaten. Durch die Geschwindigkeit entsteht relativ viel Wärme, was die wärmeempfindlichen Vitamine und sekundären Pflanzstoffe negativ beeinflussen kann. Da eine gute Standfestigkeit erforderlich ist, wiegen die Geräte mehrere Kilogramm und sollten rutschfeste Füße haben.
Preiswert oder hochpreisig?
Zentrifugen sind günstiger in der Anschaffung als Saftpressen. Für um die 100 Euro lässt sich ein strapazierfähiges Gerät erwerben, das auch über lange Zeit gut seinen Dienst leistet. Schwächere Modelle haben einen 150-Watt-Motor, leistungsstarke Geräte einen 1.500-Watt-Motor. Allerdings gilt: Je stärker umso lauter.
Ein leistungsstarker Motor spart allerdings viel Zeit beim Entsaften und zeigt sich im Einsatz robust. Zwischen 400 und 1000 Watt gibt es schon strapazierfähige Geräte.
Saftpressen: Unterschiede bei der Verabreitung
Bei Saftpressen gibt es Unterschiede in der Verarbeitung: Kunststoff- oder Metallteile bei den Pressschnecken. Hier lohnt es sich, hinzuschauen. Wichtig sind auch die Angaben zum Dauerbetrieb, denn die Pressen arbeiten mit weniger Leistung. Dafür brauchen sie länger.
Das Fassungsvermögen von Tresterbehälter und Saft-Auffangbehälter wird in Litern angegeben. Kleine Modelle haben zwischen 0,5-1,5 Liter Fassungsvermögen und eignen sich für den gelegentlichen Saftgenuss und Kleinfamilien. Große Geräte können bis vier oder fünf Liter fassen.
Interessant sind die Angaben zur Saftausbeute: Hier gibt es große Unterschiede! Achten Sie auf selbsterklärenden Zusammenbau und strapazierfähige Verschlussbügel. Ein Tropfstopp sorgt für Sauberkeit im Einsatz. Rutschfeste Füße sind bei Zentrifugen unverzichtbar. Interessant ist auch die Nachkaufgarantie für Verschleißteile , Saftauffang- oder Tresterbehälter.
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Expertin im Studio: Bärbel Neher, Netzwerk Haushalt