1. Stark färbende oder bleichbare Flecken
- Diese Flecken - wie durch Kaffee, Rotwein, Liköre, Ketchup oder Beeren verursacht - können sich mit der Faser verbinden und sind deshalb meist besonders hartnäckig.
- Bei farbiger Wäsche ist ein vorheriges Einweichen (2-3 Stunden) in einer Colorwaschmittellösung sinnvoll.
- Bei hartnäckigen Flecken oder gerbstoffhaltigen Flecken (Paprika, Rotwein, Beeren, Kaffee, Tee etc.) hat sich Zitronensäure oder ein Beträufeln mit einer aufgelösten Gebissreinigertablette bewährt.
- Isopropanol, das in Desinfektionsmitteln enthalten ist, rückt auch dem stärksten Fleck in dieser Kategorie zu Leibe.
- Bei empfindlichen Materialien wie Wolle und Seide bitte keine Zitronensäure verwenden, das könnte der Faser schaden. Hier bitte mit Mineralwasser und Salz den Fleck bearbeiten.
Fett- und ölhaltige Flecken
- Fette (zum Beispiel von Bratwurst, Hautfett oder Lippenstift) und Öle sind nicht wasserlöslich. Zu Ihrer Entfernung werden Enzyme und Tenside benötigt. Bei frischen Flecken kann eine Seifenlösung schon hilfreich sein.
- Bei Baumwolle, Leinen und Viskose ist die Fleckentfernung deutlich leichter als bei Synthetikfasern, an denen das Fett leichter haftet. Der höhere Tensidanteil von Flüssigwaschmitteln kommt hier zum Einsatz. Dazu den Fleck direkt mit flüssigem Waschmittel einreiben.
- Bei den geringeren Temperaturen bietet sich auch eine Vorbehandlung mit flüssiger oder fester Gallseife an, die Fette stärker emulgiert.
Eiweißhaltige Flecken
- Eiweißhaltige Flecken von Blut, Milch oder Ei müssen mit kaltem Wasser eingeweicht werden, damit das Eiweiß nicht gerinnt und sich in der Faser festsetzt.
- In feuchtem Zustand ist die Entfernung dieser Flecken mit Seife oder Feinwaschmittel kein Problem.
- Bei hartnäckigen Flecken empfiehlt sich ein Spülen mit kaltem Salzwasser oder einer Lösung mit Stärkemehl.
- Da Natron bei allen Flecken aus Eiweiß, Fett- und Aminosäuren gut wirkt, eine Paste aus 3 Esslöffeln Natron und 2 Esslöffeln Wasser herstellen (nur für Stoff geeignet, nicht für Leder), auftragen und trocknen lassen.
Sogenannte Mischflecken
Eiweiß-, Fettflecken und stark färbende Flecken können schon durch gezieltes Auftragen von Flüssigwaschmittel behandelt werden. Bewährt hat sich bei diesen Flecken eine Behandlung mit Gallseife und anschließend ein ausgiebiges Sonnenbad. Die Sonne ist das älteste Bleichmittel, das es gibt, und ist dazu noch umweltschonend.
Spezielle Sommerflecken
Färbende Flecken auf Curcuma- oder auch Paprikabasis (Steakmarinade) sollten zuerst mit Spiritus beträufelt und ausgedrückt werden. Diesen Vorgang mehrmals hintereinander wiederholen, dabei auf einen stets sauberen Untergrund achten. Man kann auch Isopropanol einsetzen, das in Desinfektionsmitteln als Inhaltsstoff enthalten ist.
Auch Grasflecken gehören in die Kategorie der färbenden Flecken. Was bei einer direkten Bearbeitung mit Spülmittel oder Gallseife nicht weggeht, kann auch mit mentholhaltiger Zahncreme bearbeitet werden. Auch Zitronensäure kann hier nach einer 20-minutigen Einwirkzeit hilfreich sein.
Sonnencremeflecken lassen sich nur schwer entfernen, da der in der Creme enthaltene UV-Filter sich gelblich oder weiß in der Faser festsetzt. Eine Behandlung mit Gallseife oder ein Beträufeln mit Zitronensäure (im Mischungsverhältnis von 1:10) hilft, allerdings muss die Mischung zwei Stunden einwirken. Oder bei weißer Kleidung den Fleck anfeuchten, gut mit Natron bestreuen, 30 Minuten einwirken lassen
Bei Fahrradkettenflecken hat es sich bewährt, die Flecken mit Butter oder Margarine einzuschmieren. Beide verbinden sich gut mit dem Öl. Etwas einwirken lassen, vorsichtig abschaben oder abtupfen und so heiß wie möglich in der Waschmaschine waschen. Eine weitere Variante ist, Babypuder auf den frischen Fleck zu streuen.
Deodorantflecken lassen mit Essig, Zitrone oder Zitronensäure entfernen. Bei dunkler Wäsche hilft Natron.
Tipp: Bei hartnäckigen Flecken gibt es aber auch gute spezielle Fleckenentferner, die eine abgestimmte Wirkstoffkombination enthalten.
So geht das Fleckenentfernen am besten
- Flecken so schnell wie möglich entfernen. Die Verschmutzung dringt sonst in das Gewebe ein.
- Die Textilien vor der Wäsche auf Flecken überprüfen und nicht erst in der Waschmaschine waschen. Aufliegenden groben Schmutz vorsichtig entfernen. Flecken mit Küchenkrepp oder saugfähigem Tuch abtupfen.
- An verdeckter Stelle prüfen, ob das Mittel für das Material geeignet ist - die sogenannte Saumprobe.
- Verschmutzte Stelle auf ein saugfähiges weißes Tuch geben, mit kreisenden Bewegungen den Fleck bearbeiten, dabei von außen nach innen arbeiten, um die Bildung von Rändern zu verhindern.
- Starkes Reiben begünstigt Beschädigungen am Material, deshalb kann eine Fleckentfernung von der linken Seite günstiger sein.
- Das Fleckenmittel muss einwirken, darf jedoch nicht eintrocknen.
- Anschließend gut durchspülen und normal in der Waschmaschine waschen.
Tipp: Fleckenwasser kann man selber herstellen. Mischen Sie dafür zwei Teile Wasser und einen Teil Spiritus. Das ist auch die Grundsubstanz handelsüblicher Mittel.
Expertin: Martina Schäfer, hauswirtschaftliche Fachberaterin