Vereister Gefrierschrank

Weniger Strom verbrauchen

Gefrierschrank abtauen und reinigen - so geht's!

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AUTOR/IN
Diana Stier

Gefrierschränke und -truhen sind Großgeräte im Haushalt, die rund um die Uhr Strom verbrauchen. So können Sie den Eisschrank abtauen und Eisbildung besser vermeiden.

Gefriertruhe oder Gefrierschrank?

Eine Gefriertruhe ist im Vergleich zu einem Schrank mit Schubladen in der Anschaffung günstiger, in der Handhabung aber eher unübersichtlich. Zwar helfen Einhängekörbe beim Ordnen, aber Sie sollten sehr diszipliniert einlagern, um unnötiges Suche zu vermeiden. Vorteile bietet eine Truhe allerdings beim Einfrieren von großen Gebäckstücken oder Torten oder auch bei eigener Ernte.

Eine Truhe ist sparsamer im Verbrauch als ein Schrank, weil die Temperatur im Innenraum beim Öffnen langsamer ansteigt und sie deshalb weniger Reif ansetzt. Weil aber eine größere Stellfläche benötigt wird, fehlt in vielen Haushalten dafür schlicht der Platz. Außerdem ist das Reinigen besonders für kleinere Personen oft mit erheblichen Anstrengungen verbunden.

Gefrierschränke benötigen weniger Stellfläche und bieten durch ihre Aufteilung in Schubladen größere Ordnungsmöglichkeiten. Wichtig ist aber, dass Sie diese auch einhalten.

Durch das Öffnen der Tür strömt relativ viel warme Luft ein, die schnell einen Reifansatz bildet. Auch fehlt zum Einfrieren von großen Teilen oft Platz. Durch das einfache Ausbauen der Schubladen ist ein Gefrierschrank wiederum sehr reinigungsfreundlich.

Die richtige Größe des Gerätes:

Das Gefriervolumen ist stark vom Gebrauchsverhalten des Einzelnen abhängig. Bei geringem Einsatz benötigt ein Singlehaushalt circa 20 Liter Gefriervolumen, ein Drei-Personenhaushalt cirka 50 Liter.

Der durchschnittliche Nutzinhalt eines Stadthaushaltes liegt bei 50 – 80 Liter pro Person. Ländliche Haushalte mit ausgeprägter Vorratshaltung zum Beispiel durch einen eigenen Garten oder Direktkauf beim Bauern benötigen 100 – 130 Liter pro Person.

Ein großes Gerät ist wirtschaftlicher als zwei kleine. Eine Gefriertruhe der neuen Generation spart knapp dreißig Euro an Stromkosten ein im Jahr. Ihr Gerät sollte ganzjährig zu mindestens zwei Drittel gefüllt sein.

Grundsätzlich gilt: Vorratshaltung durch Tiefkühlen ist eine prima Sache, aber regionales und saisonales Einkaufen stärkt die heimische Landwirtschaft, bringt reiche Abwechslung in den Speiseplan und senkt die Kosten für oft viel zu langes Einlagern. Bitte überlegen Sie immer, ob sich der Gefriervorgang auch lohnt, oder ob durch entsprechende Planung die Ware gleich frisch verwendet werden kann.

Warum sollte regelmäßig abgetaut werden?

Jeder Gefrierschrank sollte regelmäßig abgetaut werden. Schon das vereiste Gefrierfach eines Kühlschranks kann den Stromverbrauch deutlich erhöhen - selbst bei der effizienten Klasse A macht das etwa 13 Euro im Jahr aus. Das Abtauen eines solchen Gefrierfachs vermeidet auch 25 Kilogramm CO2 pro Jahr. Es sind 2 Bäume nötig, um dieses CO2 zu kompensieren.

Bei einem Gefrierschrank mit entsprechend mehr Volumen kann das Abtauen also noch mehr bringen. Wenn Sie einen Gefrierschrank abtauen, verbraucht das Gerät 15 bis 45 Prozent weniger Strom pro Jahr.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abtauen?

Die kalte Jahreszeit eignet sich besonders oder ein bevorstehender Urlaub. Dann könnte sogar geprüft werden, ob das Gerät im Urlaub völlig abgeschaltet bleibt. Mindestens aber vor Beginn der neuen Saison, wenn Sie wieder mit einlagern von Obst und Gemüse beginnen, sollten Sie abtauen und reinigen!

Die richtige Vorbereitung:

Planen Sie eine "Tiefkühl- Challenge", in der Sie möglichst viele Lagerbestände verbrauchen, damit das Gerät anschließend leer ist.

Leerer Gefrierschrank
Vor dem Abtauen erst völlig leerräumen!
  • Planen Sie genügend Zeit ein und bleiben Sie vor Ort damit es keine Überflutungen durch Tauwasser gibt.
  • Legen Sie alle benötigen Arbeitsgeräte bereit.
  • Schalten Sie Ihr Gefriergerät aus und ziehen Sie, wenn möglich, den Netzstecker.
  • Achtung: Abtauen bei eingeschalteter Kühlschrankkühlung dauert sehr lange und verbraucht viel Strom.
  • Räumen Sie das Gerät zügig aus. Nutzen Sie dafür Kühlboxen mit Gefrierakkus, Zeitungspapier zur Isolierung und eine Decke, damit so wenig wie möglich Warmluft an Ihr Gefriergut gelangt. Stellen Sie die Lebensmittel an einen kühlen Ort. Im Winter gerne auf den Balkon. Übrigens: Beim Einräumen ergibt sich die Gelegenheit, alles zu kontrollieren, ggfs. neu zu beschriften und aufzulisten für eine bessere Übersicht.
  • Entfernen Sie alle Ordnungssysteme.

Entfernen der Eisschichten:

Eisschichten lassen sich mit einem Gefäß mit heißem Wasser schneller auflösen:

  • legen Sie den Innenraum mit Frotteetüchern aus, um Tauwasser aufzunehmen
  • stellen Sie den Topf mit heißem Wasser auf ein Backblech und schließen die Tür

Achtung: Verwenden Sie zur Entfernung von Eisresten niemals spitze Gegenstände, sondern einen nicht kratzenden Holz- oder Kunststoffspatel. Eisschichten an den Seitenwänden können mit etwas Speisesalz eingerieben werden. Verwenden Sie zum Schutz Haushaltshandschuhe.

Reinigung des Gehäuses:

  • Reinigen Sie die Türdichtung mit klarem Wasser, trocknen sie nach und prüfen dabei ihre Dichtigkeit. Pflegen Sie die Gummidichtung mit Talkumpuder. Dadurch bleibt sie geschmeidig und die Tür schließt gut. Beschädigte oder alte Gummidichtungen können vom Kundendienst getauscht werden.
  • Scharniere sollten entstaubt und evtl. nachgefettet werden.
  • Waschen Sie den Innenraum mit einer milden Spülmittellösung gründlich aus. Anschließend mit einer Lösung aus einem Liter Wasser und zwei Esslöffel Natron nachwischen. Natron entfernt Fettrückstände und verhindert das Wachstum von Schimmelpilzen. Anschließend gut nachtrocknen. Vorsicht: Arbeiten Sie nicht mit scheuernden oder lösungsmittelhaltigen Reinigern und mit stark kratzenden Schwämmen oder Bürsten. Im Ernstfall hilft eine kurze Einweichzeit, eine Zahnbürste oder Spülbürste.
  • Reinigen Sie die Ordnungssysteme in einer milden Spülmittellösung.
  • Vergessen Sie nicht die Außenflächen des Gerätes, das Kabel, den Stecker und das Lüftungsgitter.
  • Schalten Sie das gut ausgetrocknete Gerät wieder ein.
  • Wichtig: Bevor Sie die Lebensmittel wieder einräumen, stellen Sie Ihr Gerät kurzfristig auf die höchste Stufe und prüfen Sie alles auf Mindesthaltbarkeit und ordnungsgemäße Verpackung. Notfalls hilft umpacken.

Tipps zum Energie-Sparen beim Gefrieren:

Gefriergeräte verbrauchen auf Grund ihres Dauerbetriebes rund ein Drittel der Energie eines Drei-Personen-Haushaltes.

  • Der ideale Aufstellort ist ein möglichst kühler Raum, denn schon eine um zwei Grad niedrigere Umgebungstemperatur senkt den Verbrauch um circa sechzig Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
  • Stellen Sie die Lagertemperatur auf –18°C- das genügt vollkommen.
  • Beachten Sie die Herstellerangaben Ihres Gerätes vor dem Einfrieren größerer Mengen.
  • Lagern Sie nur abgekühlte Lebensmittel oder Gerichte ein.
  • Alle zum Einfrieren geeignete Lebensmittel müssen unabhängig von ihrer Lagerdauer fachgerecht verpackt und beschriftet werden. Sie vermeiden so einen Qualitätsverlust durch Austrocknen, Gefrierbrand und eine Geruchs- und Geschmacksveränderung. Entsprechende Plastiktüten und Dosen mit verschieden farbigen Deckeln und Aufklebern erleichtern hier die Übersicht.
  • Verhindern Sie energiefressenden Reifansatz. Schon eine Reifschicht von einem Zentimeter erhöht Ihre Stromkosten erheblich.
  • Leerraum füllen Sie mit Dämmmaterial, wie zum Beispiel einem Styroporblock oder einem geschlossenen Karton. So verringert sich der Anteil an Warmluft, der beim Öffnen einströmen kann.
  • Prüfen Sie regelmäßig die Dichtigkeit der Türen und die Gummidichtung.
  • Halten Sie die Lüftungsgitter bei Stand- und Unterbaugerätenfrei und sauber,damit die Abwärme gut abgeführt werden kann. Der Abstand zur Wand sollte mindestens fünf Zentimeter betragen, damit die Luft frei zirkulieren kann.
  • Achten Sie auf Ordnung – das erspart langes Suchen und verringert die Öffnungszeit der Geräte.
  • Das Ausschalten des Gerätes während des Urlaubes lohnt sich immer!
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Diana Stier