Oma mit Kind im Garten - Granny-Aupair im Ausland

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Als Leihoma ins Ausland: So werden Sie Granny-Aupair

Stand
Autor/in
Heidi Schnurr

Aupair ist nur etwas für junge Menschen? Keineswegs. Wer sich gern mit Kindern beschäftigt, kann auch als "Leihoma" für ein paar Monate ins Ausland.

Aupair bedeutet auf Gegenseitigkeit. Das heißt, als Granny-Aupair verdienen Sie nichts, lernen aber ein anderes Land oder eine neue Familie kennen. Es gibt Plattformen, die Granny-Aupairs in die ganze Welt vermitteln. Dort kann man sich bewerben beziehungsweise erst einmal kostenlos checken, wer was sucht.

Nicht immer geht es um Kinder, sondern zum Beispiel auch um bloße Gesellschaft oder darum einen Hund oder ein Haus zu hüten. Wer ein Angebot gefunden hat, das ihm zusagt, erhält gegen eine Vermittlungsprovision von zirka 100 Euro für 3 Monate den Kontakt zur Familie.

Kontakt zur Familie aufnehmen

Normalerweise läuft es so: Erst schreibt man die Familie an, dann telefoniert man auch einmal - am besten mit Bildkontakt per Videochat. So können sich beide Seiten einen ersten Eindruck verschaffen, ob die Chemie stimmen könnte.

Dann bespricht man auch die gegenseitigen Erwartungen. Zum Beispiel die Frage, welche Aufgaben Sie übernehmen sollen: nur Kinderbetreuung oder auch kochen? Welche Arbeitszeiten gibt es? Ab wann haben Sie Freizeit?

Tagesablauf im Vorfeld durchgehen

Gehen Sie einmal den Tagesablauf mit der Familie durch, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt. Besprechen Sie dabei auch die Aufgaben im Haushalt: Was erwartet die Familie, und was ist für Sie annehmbar und was nicht?

Je genauer Sie im Vorfeld kommunizieren, umso weniger laufen Sie Gefahr, dass sie sich vielleicht später am Ende der Welt nicht wohlfühlen.

Oma mit Kind beim Kochen - als Granny Auipair im Ausland
Klären Sie im Vorfeld, ob Sie auch kochen sollen.

Klären Sie die Wohnsituation

Lassen Sie sich auch Ihr Zimmer per Videochat zeigen. Ein eigenes Zimmer und Privatsphäre ist wichtig! Idealerweise sollten Sie auch ein eigenes Bad haben. Fragen Sie nach Haustieren und ob Sie auch dafür zuständig sind.

Wichtig: Starten Sie nicht mit der Erwartung, die Familie ändern zu wollen! Erkennen Sie bestehende Strukturen an, und seien Sie achtsam. Ihre vorrangige Aufgabe besteht darin, die Eltern zu entlasten und ihnen die Kinderbetreuung etwas zu erleichtern.

Sprachkenntnisse sind hilfreich

Sie müssen nicht unbedingt die Sprache des Landes sprechen können, wo Sie arbeiten möchten – hilfreich wäre es aber schon. Sprechen Sie die Sprache nicht, sollten Sie nach einer Familie suchen, bei der mindesten ein Elternteil deutsch spricht.

Kümmern Sie sich auch früh genug um eine Auslandskrankenversicherung und eine Haftpflichtversicherung, die auch im Ausland gilt. Wichtig ist auch ein internationaler Führerschein. Erkundigen Sie sich auch, ob Sie ein Visum brauchen und checken Sie rechtzeitig, ob Ihr Personalausweis oder Reisepass noch gültig ist.

Wer zahlt was

Klären Sie auch, wer die Flugkosten übernimmt. Es ist nicht selbstverständlich, dass dies die Familie tut. Kost und Logis bei den Familien sind natürlich kostenlos. Wenn man dafür 50 Euro pro Tag ansetzt, entspricht das einem Gegenwert von 1.500 Euro im Monat.

Tipp: Überlegen Sie sich gut, ob Sie ein Taschengeld annehmen. Sie fühlen sich sonst vielleicht als Angestellte und nicht wie eine Omi auf Zeit!

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Heidi Schnurr