1. Wie erkennt man als Tierhalter einen Hitzschlag?
Bei hochsommerlichem Temperaturen sollte man als Tierhalter immer auf Probleme durch Wärmestau oder zu starke Sonnenstrahlung vorbereitet sein. Beobachten Sie Ihr Tier sorgfältig. Typisch für einen Hitzschlag sind eine sehr schnelle, hechelnde Atmung, anfangs Aufregung, später Teilnahmslosigkeit. Weiterhin zu beobachten sind Muskelzittern und vermehrter Speichelfluss.
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Tier bei starker Sonnenstrahlung oder schwül-warmer Witterung Anzeichen von Unwohlsein zeigt, fassen Sie an Ohren und Füße, die sind nämlich aufgrund des Schocks kalt. Wichtig ist es, ins Maul zu schauen, die Schleimhaut dort verfärbt sich bläulich. Wenn Sie ein Thermometer für Ihren Hund im Haus haben, messen Sie die Körpertemperatur, wenn Sie um 40 Grad liegt, ist ein Hitzschlag sicher.
2. Was passiert bei so einem Hitzschlag?
Unsere Haustiere haben nur wenige oder gar keine Möglichkeit, überschüssige Wärme nach außen abzugeben. Überhitzung führt zu einem Versagen des Kreislaufs und das kann sehr schnell lebensgefährlich werden. Wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird, können die Tiere innerhalb weniger Stunden sterben. Besonders gefährdet sind trächtige, übergewichtige und herzkranke Tiere. Bei Hunden haben Zwergrassen und kurznasige Tiere die stärksten Probleme. Bei längerer Überhitzung werden das Nervensystem und die Nerven geschädigt.
3. Was kann man als Besitzer tun, um seinem Tier zu helfen?
Die Tiere müssen schnellstmöglich an einen kühlen Ort gebracht werden. Hilfreich sind nasse Tücher auf Kopf und Gliedmaßen. Auch Eintauchen in kaltes, nicht eiskaltes Wasser kann helfen. Wenn die Tiere starke Kreislaufprobleme bekommen, sollte vom Tierarzt zusätzlich Kortison gespritzt und eine Infusion gegeben werden.
4. Können alle Tiere einen Hitzschlag bekommen?
Prinzipiell schon. Besonders gefährdet sind Hunde, da sie sehr oft im Auto mitfahren. Ebenso Chinchillas und Meerschweinchen, da sie keine eigene Temperaturregulation besitzen. Hunde schwitzen über die Ballen und geben durch Hecheln Wärme ab. Bei unzureichender Belüftung, also z.B. im geschlossenen Auto im Sommer, kann sehr schnell eine Überhitzung eintreten.
5. Was kann man zur Vorbeugung empfehlen?
Wir sollten vor allem bei sehr hohen Außentemperaturen immer kaltes Wasser anbieten. Für Tiere im Freien wie Meerschweinchen und Kaninchen muss ein Sonnenschutz eingerichtet werden. Hunde im Sommer nur kurz und bei ausreichender Luftbewegung im Auto lassen. Wichtig ist weiterhin das Vermeiden von Übergewicht als zusätzlicher Risikofaktor und die rechtzeitige Behandlung von bestehenden Herzerkrankungen, vor allem bei älteren Hunden.
Expertin: Dr. Heike Karpenstein, Tierärztin