Hören ermöglicht uns, die Umwelt vollständig zu erfassen, uns zu orientieren, mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren. Es warnt oder beruhigt uns, unser Denken und Fühlen wird deutlich beeinflusst. Wer schlecht hört, fühlt sich gehemmt, sogar ausgeschlossen. Die Ursachen sind vielfältig.
Zusammenspiel Ohr – Gehirn
Unser Gehirn erbringt in lauten Situationen Höchstleistungen, um Geräusche zu entschlüsseln. Während des Hörprozesses leistet es mehr Arbeit als die Ohren. Wer nur eine leichte Hörminderung hat, kann sich oftmals nach Besuchen lauter Orte sehr erschöpft fühlen, weil das Gehirn auf „Höchsttouren“ läuft.
Der sensible Ablauf des Hörens im Ohr und in den Nervenbahnen des Gehirns kann auf vielfältige Weise gestört werden. Oft genügt schon ein dicker Ohrschmalzpfropf, um die Weiterleitung der Schallsignale zu behindern und eine vorübergehende Schwerhörigkeit auszulösen. Aber es gibt auch eine Vielzahl ernstzunehmender Ursachen.
Mögliche Ursachen für Hörstörungen
Diese können sich durch äußere oder innere Einflüsse entwickeln, sie können aber auch angeboren sein. Je nach Ursache kann eine Schwerhörigkeit plötzlich auftreten und wieder verschwinden. Häufig setzt sie schleichend ein, wird mit der Zeit stärker und führt zu einem dauernden Hörproblem. Es kann ein Ohr, aber auch beide betroffen sein.
Art und Form, wie Schwerhörigkeit sich äußert, geben zusammen mit anderen Begleitsymptomen schon Hinweise auf mögliche Auslöser. Diese können Ohrenkrankheiten wie Otitis Media (Mittelohrentzündung) oder Leimohr (Ansammlung von Flüssigkeit im Mittelohr) sein.
Aber auch Otosklerose (Erkrankung des Knochens im Mittelohr), das Usher-Syndrom (erblich bedingte Sehhörstörung), Tinnitus, Morbus Menière (Erkrankung des Innenohres – Drehschwindel), Akustikusneurinom (gutartiger Tumor) oder Knalltrauma können Schwerhörigkeit verursachen.
Fremdkörper im Ohr und Ohrenschmalzpfropfen sollten immer von einem Arzt entfernt werden.
Ohren vor Lärm schützen kann Hörverlust vorbeugen
Unsere Ohren sind empfindliche Organe, die es zu schützen gilt. Durch Vermeidung von übermäßigem Lärm können wir Hörverlust vorbeugen. Je intensiver und länger man sich lauten Geräuschen aussetzt, umso größer ist die Gefahr, das Gehör zu schädigen.
Ein kontinuierlicher Lärmpegel von 85 dB führt zu einem Hörschaden. Diese Lautstärke entspricht dichtem Straßenverkehr. Ein Presslufthammer erzeugt einen Geräuschpegel von ca. 100 dB und in Rockkonzerten werden 110-120 dB erreicht. Diese Tonintensität kann auch problemlos in Kopfhörern erzeugt werden.
Badesaison: Auch verunreinigtes Wasser kann Ohrenentzündungen auslösen, die letztlich zu einem Hörschaden führen können. Weitere Risikofaktoren, die zu einer Hörminderung führen können, sind Schmerzmittel und Diabetes.
Besser einen Hörtest zuviel
Haben Sie Hörprobleme? Dann sollten Sie einen Hörtest machen lassen. Sie selbst können nicht feststellen, ob es an Erschöpfung oder Stress liegt. Da sich der Gehörsinn oft langsam verschlechtert, tritt eine Gewöhnung an die verminderte Hörfähigkeit ein. Deshalb ist die Wahrnehmung der Hörminderung sehr subjektiv.
Besser hören Tipps zum Kauf eines Hörgeräts und was es bringt
Schlechtes Hören lässt sich in den meisten Fällen sehr leicht ändern: Mit dem passenden Hörgerät. Wir haben Tipps zum Kauf eines Hörgeräts.
Ein Hörtest beim Ohrenarzt weist einen vorhandenen Hörverlust nach. Auf Grund der Diagnose entscheidet der Arzt über die weitere Behandlung oder ob ein Hörgerät angebracht ist. Ein Hörverlust kann häufig durch die richtige Behandlung oder durch das Tragen eines geeigneten Hörsystems behoben werden.
Diese Stufen von Schwerhörigkeit gibt es
Hörgeschädigte im Arbeitsprozess
Für Hörgeschädigte ist die Bewältigung ihres Arbeitsprozesses häufig eine Herausforderung. Ein geheim gehaltener und unbehandelter Hörverlust schafft für alle Beteiligten, Betroffene, Kollegen, Arbeitgeber, auf längere Sicht große Probleme. Betroffene können sich über die Kommunikations-Richtlinien informieren.
Unser Experte: Prof. Frank Riedel, HNO-Facharzt