Vorteile von Pauschalreisen
Pauschalreisen bieten einige Vorteile, die in den letzten zwei Jahren sehr wichtig für Kund*innen waren: Sie sind besser abgesichert, zum Beispiel wenn die Fluggesellschaft pleite geht (Beispiel: AirBerlin). Einzelleistungen sind längst nicht so abgesichert wie Pauschalreisen.
Davon haben viele Reisende in der Corona-Zeit profitiert: Auch eine Rückholung aus dem Urlaub ist möglich.
Weiterer Vorteil: Ich habe auch im Urlaub einen Ansprechpartner, an den ich mich wenden kann, wenn es irgendwelche Probleme geben sollte. Viele glauben auch, dass der Urlaub kalkulierbarer wird. Wenn ich beispielsweise einen All-Inclusive-Urlaub buche, weiß ich voraus genauer, wie viel mich die Reise kosten wird.
Auch Pauschalreisen können teurer werden
Aber auch die All-Inclusive-Reise kann teurer werden als ursprünglich geplant: Die Preise können bis zu acht Prozent steigen. Das besagt die neue Preisanpassungsklausel bei Pauschalreisen.
Die Veranstalter müssen darauf allerdings in ihren Geschäftsbedingungen hinweisen, und es müssen bestimmte Gründe vorliegen. Dazu zählen etwa gestiegene Treibstoff- oder Energiekosten, weshalb die Beförderung teurer wurde. Genauso kann der Veranstalter Steuererhöhungen oder gestiegene Abgaben für die Reiseleistung sowie Wechselkursveränderungen auf die Kunden umlegen.
Ebenfalls zu bedenken: Inflationsbedingt steigen auch die Preise im Urlaubsland, unter Umständen stärker als in Deutschland.
Tipp: Wenn der Flieger ausfällt oder sich stark verspätet, kann mit Entschädigung rechnen. Die Flugärger-App der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hilft dabei.
Früh buchen oder Last Minute?
In den letzten Jahren buchen die Deutschen ihre Urlaubreisen immer kurzfristiger. Wohl auch deshalb bieten viele Veranstalter so genannte Frühbucher-Rabatte an. Die Rabatte liegen zwischen 20 und 50 Prozent.
Die Flex-Option
Seit Corona gibt es ein neues Angebot: die Flex-Option. Damit kann man bis 14 Tage kostenfrei umbuchen oder stornieren. Die Flex-Option ist kostenlos oder man kann man sie dazu buchen für beispielsweise 20 Euro.
Last-Minute-Reisen
Diese Angebote haben in den letzten Jahren eher an Bedeutung verloren. Die Veranstalter kaufen Kontingente ein. Es gibt aber spezialisierte Anbieter wie ltur. Dort kann man Reisen um bis zu 40 Prozent günstiger bekommen, wenn man ganz kurzfristig bucht. Ein Beispiel: eine Woche Türkei-Urlaub im Januar für 300 Euro all inclusive.
Welche Reiseversicherungen sind sinnvoll?
Reiserücktrittsversicherungen: Sie sind bei teuren Reisen sinnvoll. Denn wer eine gebuchte Reise absagt, muss bei vielen Veranstaltern Stornokosten zahlen. Sagt der Kunde erst kurz vor Reiseantritt ab, können die Stornokosten bis zu 100 Prozent des Reisepreises betragen. Wichtig: Lesen Sie in den Versicherungsbedingungen nach, welche Rücktrittsgründe versichert sind.
In der Regel zählen dazu unerwartete Krankheiten und Tod eines Angehörigen. Viele Versicherer zahlen aber auch im Falle eines Jobverlustes oder bei Schäden am Haus. Geklärt werden sollte auch, ob die Versicherung bei Vorerkrankungen oder chronischen Krankheiten einspringt, die schon beim Versicherungsabschluss bestehen.
Reiseabbruchversicherung: Sie ist in vielen Reiserücktrittversicherungen gegen Aufpreis enthalten. Sie springt ein, wenn der Reisende am Urlaubsort erkrankt und deshalb den Urlaub vorzeitig abbrechen muss.
Tipp: Bevor man eine Versicherung überhastet im Reisebüro abschließt, genau prüfen, wie der eigene Versicherungsstatus aussieht. Häufig sind Reisen schon über andere Versicherungen abgedeckt. Zum Beispiel bieten viele Kreditkartenfirmen umfangreichen Reiseschutz an, wenn man die Reise mit der Kreditkarte bezahlt.
Expertin: Julia Gerhards, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz