Was ist das Besondere am Tiroler Lechtal?
Der Lech ist mit seinem türkis-schimmernden klaren Wasser der letzte Wildwasserfluss der Alpen. Während man andernorts Flüsse begradigt, lässt man dem Lech seinen freien Lauf. Dadurch konnte die Ursprünglichkeit der Region bis heute erhalten bleiben. Er entspringt beim Formarinsee bei Lech am Arlberg und fließt über Warth durch das Tiroler Lechtal und die Naturparkregion Reutte bis zum Lechfall bei Füssen im Allgäu.
Man kann sich die ganze Zeit am Fluss fortbewegen und hat immer die schöne Kombination aus Bergen und Wasser. Nicht umsonst wird das Lechtal manchmal auch Klein-Kanada genannt.
Für wen ist das Tiroler Lechtal das perfekte Urlaubsziel?
Das Lechtal ist ein tolles Erholungsgebiet für alle, die Wert auf einen naturnahen Urlaub legen: Genießer, Erholungssuchende, Aktive, Familien und Naturliebhaber.
Angenehm ist auch, dass es dort keinen Massentourismus gibt. Somit ist authentischer Urlaub in den Bergen mit viel Ruhe gut möglich.
Wann ist die beste Reisezeit, um möglichst viel im Lechtal unternehmen zu können?
Eine Reise ins Lechtal bietet sich vor allem im Frühling oder Herbst an, um die sportlichen Möglichkeiten dort optimal ausschöpfen zu können. Aber auch im Sommer ist es dort angenehm, da es aufgrund von Fluss und Bergen nicht zu heiß wird und man stets eine schöne Abkühlung bekommt.
Der Großteil des Lechwegs ist in der Regel ab Mai bis Oktober begehbar, einige Abschnitte aber erst Saisonstart Mitte bis Ende Juni. Bis dahin ist noch mit Restschnee zu rechnen.
Auf dem Lechweg gibt es auch ein richtiges Highlight für Mutige ohne Höhenangst:
Die Holzgauer Hängebrücke hoch über dem wilden Höhenbachtal ist die Hauptattraktion im Lechtal. Sie ist die höchste und längste Hängebrücke in Österreich, 200m lang und 105m hoch. Die Hängebrücke ist kostenfrei zu begehen. Für nicht ganz schwindelfreie Wanderer gibt es einen Alternativweg nach Elbigenalp.
Das Lechtal ist auch ein Paradies für Radfahrer
Das Tiroler Lechtal kann man auch auf dem Fahrrad ausgiebig erkunden. Ob sportlich hoch hinauf bei einer Mountainbiketour auf die Almen und Hütten im Lechtal oder doch lieber gemütlich beim Radwandern dem Wildfluss Lech entlang. Sowohl erfahrene Mountainbiker als auch Genussradler und Familien kommen auf ihre Kosten, denn im Lechtal gibt es Routen für jede Gangart.
Vor allem kann man dort gut Gravel-Biken, eine neue Trend-Radsportart. Gravelbike heißt auf Deutsch etwa „Schotter-Rad“. Es ist eine Mischung zwischen Mountainbike und Rennrad fahren. Das Lechtal ist Gravelbike-Gebiet und hat 18 verschiedene Touren mit mehr als 1.000 km.
Angebote für künstlerisch Interessierte
Schnitzen hat eine lange Tradition im Lechtal. Elbigenalb gilt dabei als Metropole der Schnitztradition. Es gibt dort einige Schnitzschulen, die von Menschen aus ganz Europa besucht werden. Hier werden unterschiedliche Niveaustufen angeboten, bei denen sich die Teilnehmer*innen kreativ austoben können.
Welche kulinarische Spezialität muss man unbedingt probiert haben?
Im Lechtal gibt es viele Gasthöfe, Jausenstationen und Almen und Hütten mit traditionellen und regionalen Spezialitäten. Oft werden die Gerichte auch mit heimischen Kräutern aus dem Lechtal verfeinert. Besonders beliebt sind traditionelle Spezialitäten wie:
Tiroler Groestl: ein traditonelles österreichisches Pfannengericht, das aus gekochten Kartoffeln und in Stücke geschnittenem Rind- oder Schweinefleisch besteht, die gemeinsam mit gehackter Zwiebel und Champignons in Butterschmalz in einer Pfanne angeröstet werden.
Kaspressknödel: eine westösterreichische Spezialität von flach gepressten Knödeln aus Knödelbrot und regionalem Käse, wird oft als Suppeneinlage verwendet oder in Butterschmalz ausgebacken als Hauptgericht mit Sauerkraut serviert.
Expertin: Annette Krause, SWR Reisereporterin