Lange Historie

Seife selbst gemacht - Seifesieden

Stand
Autor/in
Stephan Gramsch

Das gründliche Händewaschen gilt als eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung von Viren - am besten mit selbst gemachter Seife. Wir haben Tipps zum Seifesieden.

Seifen sind die ältesten hergestellten waschaktiven Substanzen (Tenside) und Vorläufer unserer modernen Wasch- und Reinigungsmittel. Schon auf Tontafeln der Sumerer aus dem Jahr 2500 v.Chr. findet man Hinweise und Rezepturen für die Herstellung von seifenartigen Lösungen aus Fett und Asche.

Seife heute – Seife selbst gemacht

Feste Seifen hatten längere Zeit ein etwas angestaubtes Image und die Flüssigseifen verdrängten sie fast ganz aus den Regalen. Die erhöhte Nachfrage nach Naturkosmetik und das stärker werdende Bewusstsein für Müllvermeidung sowie die schädlichen Folgen durch Mikroplastik führen zu einem Comeback der festen Seife, mit meist deutlich weniger oder gar keiner Verpackung.

Mit einer selbstgemachten Seife hat man direkten Einfluss auf die verwendeten Rohstoffe. Das kann insbesondere bei Hautproblemen, Allergien sehr wichtig sein.

Hände waschen mit Seife - Seifesieden
Das Händewaschen mit Seife ist eine wichtige Schutzmaßnahme gegen Viren.

Seifenzutaten

Seife kann man selber herstellen und zum Beispiel in Kursen und Seminaren - wie sie auch unsere Expertin Susanne Albert aus Wörnersberg im Schwarzwald anbietet - lernen und Rezepte bekommen. Die Hauptzutaten sind Öle und Fette wie z.B. Shea-Butter, Kokosfett, Olivenöl, Rapsöl. Dann werden natürlich auch in geringen Mengen ätherische Öle beigemischt, um einen guten Duft zu erzeugen.

Seifensieden

Das Seifensieden erfordert dann noch eine Lauge wie z.B. Natriumhydroxid. Beim Umgang mit dieser Lauge ist Vorsicht am Arbeitsplatz angesagt, denn auch Laugen können wie Säuren ätzend wirken. In geringer Konzentration kennen wir die Lauge vom Laugengebäck, die Teiglinge werden vor dem Backen damit bestrichen. In hoher Konzentration ist die Lauge in Abflussreinigern.

Beim Zusammenrühren von Ölen und Fetten und der Lauge in einem bestimmten genau definierten Verhältnis entsteht dann der chemische Prozess der Verseifung. Die Lauge spaltet die Fette und es entstehen "Salze" der Fette, die Fette werden zu einem "festen" Stoff.

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Stephan Gramsch