Seifen sind die ältesten hergestellten waschaktiven Substanzen (Tenside) und Vorläufer unserer modernen Wasch- und Reinigungsmittel. Schon auf Tontafeln der Sumerer aus dem Jahr 2500 v.Chr. findet man Hinweise und Rezepturen für die Herstellung von seifenartigen Lösungen aus Fett und Asche.
Seife heute – Seife selbst gemacht
Feste Seifen hatten längere Zeit ein etwas angestaubtes Image und die Flüssigseifen verdrängten sie fast ganz aus den Regalen. Die erhöhte Nachfrage nach Naturkosmetik und das stärker werdende Bewusstsein für Müllvermeidung sowie die schädlichen Folgen durch Mikroplastik führen zu einem Comeback der festen Seife, mit meist deutlich weniger oder gar keiner Verpackung.
Mit einer selbstgemachten Seife hat man direkten Einfluss auf die verwendeten Rohstoffe. Das kann insbesondere bei Hautproblemen, Allergien sehr wichtig sein.
Seifenzutaten
Seife kann man selber herstellen und zum Beispiel in Kursen und Seminaren - wie sie auch unsere Expertin Susanne Albert aus Wörnersberg im Schwarzwald anbietet - lernen und Rezepte bekommen. Die Hauptzutaten sind Öle und Fette wie z.B. Shea-Butter, Kokosfett, Olivenöl, Rapsöl. Dann werden natürlich auch in geringen Mengen ätherische Öle beigemischt, um einen guten Duft zu erzeugen.
Seifensieden
Das Seifensieden erfordert dann noch eine Lauge wie z.B. Natriumhydroxid. Beim Umgang mit dieser Lauge ist Vorsicht am Arbeitsplatz angesagt, denn auch Laugen können wie Säuren ätzend wirken. In geringer Konzentration kennen wir die Lauge vom Laugengebäck, die Teiglinge werden vor dem Backen damit bestrichen. In hoher Konzentration ist die Lauge in Abflussreinigern.
Beim Zusammenrühren von Ölen und Fetten und der Lauge in einem bestimmten genau definierten Verhältnis entsteht dann der chemische Prozess der Verseifung. Die Lauge spaltet die Fette und es entstehen "Salze" der Fette, die Fette werden zu einem "festen" Stoff.
Expertin: Susanne Albert, Seifensiederin