1. Temperatur absenken und programmierbare Thermostate einsetzen
Die größte Stellschraube beim Heizen ist, die Raumtemperatur abzusenken - etwa das Wohnzimmer nicht mehr auf 22, sondern nur noch auf 20 Grad zu heizen. Ein Grad weniger Wärme spart rund sechs Prozent Energie. Im Schlafzimmer reichen 16 bis 18 Grad. "Alle Räume, in denen ich mich nicht oder nur kurz aufhalte, wie das Gäste-WC, müssen nicht geheizt werden", sagt Hans Weinreuter, Experte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Ein programmierbares Thermostat hilft Ihnen beim Sparen. Hier können Sie die genaue Temperatur einstellen oder auch Uhrzeiten, zu denen geheizt werden soll. Mehr Informationen zu Thermostaten und Anleitungen, wie Sie diese einfach austauschen können, finden Sie hier.
2. Heizung nachts ausschalten
Wie weit sollte die Temperatur nachts abgesenkt werden? Der Energieexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Hans Weinreuter, sagt: "Runter damit! Es stimmt nicht, dass die Heizung mehr Energie zum Wiederhochheizen am Morgen braucht."
3. Beim warmen Wasser sparen
Das warme Wasser wird meistens über die Heizung erhitzt und macht 20 bis 25 Prozent am Energiegesamtbedarf aus - ist also nicht zu unterschätzen! Überprüfen Sie die eingestellte Temperatur, sie sollte aber nicht unter 60 Grad sein!
Das meiste warme Wasser wird beim Baden und Duschen verbraucht. Kürzer duschen lohnt sich ebenso wie der Einsatz eines Duschsparkopfs. Die Kosten dafür sind oft nach einem Jahr wieder eingespart.
4. Heizung warten lassen und entlüften
Ihre Heizungsanlage sollten Sie regelmäßig warten lassen: Ein Fachbetrieb reinigt die Anlage und überprüft die Abgaswerte, die Vorlauftemperatur und der Nachtbetrieb werden bedarfsgerecht eingestellt. So kann es sinnvoll sein, die Heizung ganz abzuschalten, anstatt sie mit Nachtabsenkung laufen zu lassen. Einige Anlagen bieten für den Sommer einen reinen Warmwasserbetrieb. Wenn die Heizungsanlage richtig eingestellt ist, können Sie 10 bis 15 Prozent Energie einsparen.
Wenn es in der Heizung gluckert, ist Luft im System und das verbraucht mehr Energie. Mit einem Entlüfterschlüssel können Sie ganz einfach selbst die Luft aus dem heißen Heizkörper rauslassen.
5. Hydraulischer Abgleich kann bis zu 15 Prozent Energie einsparen
Bei einem sogenannten hydraulischen Abgleich werden alle Komponenten der Heizungsanlage optimal aufeinander und den Wärmebedarf im Haus angepasst. Das ist bei Heizsystemen (Gas,- Öl-, oder Pelletheizung) möglich. Dabei geht es darum, dass die Heizkörper die richtige Menge an Wasser bekommen und sparsam arbeiten. Denn wenn einzelne Heizkörper zu wenig Wasser abbekommen, werden sie stärker aufgedreht. Das verursacht unnötige Kosten.
Der Abgleich ist eine Investition in die Zukunft. Damit verringert man den CO2-Ausstoß einer Heizungsanlage - die Maßnahme ist somit ein Beitrag zum Klimaschutz. Der hydraulische Abgleich kann bei einem Einfamilienhaus 1.500 Euro kosten. Dafür gibt es eine staatliche Förderung von 20 Prozent.
6.Türen und Fenster abdichten
Alte, zugige Fenster und Türen kann man mit selbstklebenden Schaumstoffbändern leicht selbst abdichten. Undichte Rollladenkästen kann man ausdämmen. Nachts ist es sinnvoll, die Rolläden runterzulassen. Reflexionsfolien hinter den Heizkörpern helfen zudem, die Strahlungswärme im Raum zu erhöhen.
7. Kellerdecke und Heizungsrohre dämmen
Eine nachträglich Dämmung der Kellerdecke ist eine der wenigen Sanierungsmaßnahmen, die man selbst und ohne professionelle Unterstützung umsetzen kann. Das senkt die Heizkosten um bis zu zehn Prozent. Auch sinnvoll: die Heizungsrohre mit Rohrisolierung dämmen - das ist vor allem im Keller wichtig. Denn damit stellen Sie sicher, dass keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht.
Weitere Tipps zur Heizungsoptimierung gibt's bei der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale.de/heizung-optimieren-und-heizkosten-sparen
Fazit: Je teurer Gas und Öl werden, desto mehr lohnt es sich, beim Heizen nachzusteuern!
Im Studio: Kevin Schad, Energieagentur Mittelbaden