"Nomen est omen" lautet eine lateinische Redensart - "Der Name ist ein Zeichen" - und so machen sich Eltern oft große Gedanken darüber, wie sie ihr Kind nennen sollen. Bestimmte Namen erscheinen dabei als Modeerscheinung, manche erleben nach Generationen eine Wiederkehr, manche sind immer beliebt.
Die "Eifrige" Emilia
Bei den Mädchen hält Emilia laut der Gesellschaft für deutsche Sprache seit zwei Jahren die Spitze der beliebtesten Namen in Deutschland. Es ist die weibliche Form des in romanischen Ländern weitverbreiteten männlichen Vornamens Emilio. Der Name bezieht sich auf eine bedeutende Familie des antiken Roms, die Aemilier. Abgeleitet von deren Name ergibt sich für Emilia wiederum die "Eifrige" oder die "Ehrgeizige".
"Trostbringer" Noah
Bei den Jungen ist es Noah. Laut Bibel (Buch Genesis) ist er der Erbauer der Arche Noah, mit dem er seine Familie und die Landtiere vor der Sintflut rettet. Aus dem Hebräischen abgeleitet, bedeutet Noah in etwa "Beruhige Dich" bzw. der "Trostbringer".
Unsere Namen haben Einfluss auf unser Leben
Wie wir mit Vornamen heißen, kann großen Einfluss auf unser Leben haben. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Kinder, die Kevin oder Chantal heißen, in der Grundschule leistungsschwächer eingestuft wurden als beispielsweise Hannah oder Alexander.
In den USA ergaben sich andere Stereotypen: Bewerber mit typischen weißen Namen wurden zu deutlich mehr Bewerbungsgesprächen eingeladen, als Menschen mit afro-amerikanisch klingenden Namen.
"A boy named Sue"
Vornamen haben Bedeutung: Countrysänger Johnny Cash brachte es in dem berühmten Song "A boy named Sue" auf den Punkt: Der Vater, der seinem Sohn den unpassenden Namen hinterließ, damit er lernen sollte, sich in der Welt durchzusetzen.
Ein jüngeres Beispiel aus der Kultur ist die Filmkomödie von Sönke Wortmann "Der Vornamen". Ein Familientreffen eskaliert, nach dem der Bruder behauptet, seinen kurz vor der Geburt stehenden Sohn "Adolf" nennen zu wollen.
"Hören wir einen Vornamen, so schlussfolgern wir daraus das Alter der betreffenden Person und darüber letztlich auch deren Attraktivität und Intelligenz!". Zu diesem Schluss kamen Psychologen der Technischen Universität Chemnitz.
Ahnenforschung Die eigene Familiengeschichte erforschen
Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln blättern wir in alten Dokumenten. Es ist Detektivarbeit. Wo kann man anfangen und welche Quellen nutzen? Unsere 5 Tipps zur Ahnenforschung.
Unsere Expertin: Dr. Isabell Arnstein, Sprachwissenschaftlerin