Hortensien, gefüllte Rosen und Pompon-Dahlien – das erfreut uns Menschen, aber leider sind sie für Wildbienen und andere Insekten wertlos. Die berühmte wilde Ecke im Garten ist eine Variante, weniger mähen und im Rasen Klee und Gänseblümchen stehen lassen, eine weitere. Auch der gefürchtete Löwenzahn ist eine hervorragende Insektenpflanze! Es lassen sich aber auch viele Pflanzen finden, die im Beet eine gute Figur machen. Warum darunter nicht auch Wildblumen wachsen lassen, es gibt sehr schöne!
Trend zu heimischen Wildblumen
Nicht alle sehen wie Unkraut aus – manche sind wunderhübsch und liefern auf der Rangliste der besten Insektenweiden die stärksten Werte. Färberkamille, Kuckuckslichtnelke, Flockenblume, Karthäusernelke, Natternkopf und Sedumarten bieten enorm viel Nektar und Pollen, die von vielen Arten angenommen werden. Die Färberkamille blüht gar von Juli bis September in ihrem leuchtenden Gelb und soll hier unser besonderer Tipp für den Hochsommer sein. Der optimale Standort für viele dieser wilden Schönheiten ist sonnig und mager.
Bezugsquelle: Heimische Wildblumen werden immer stärker zum Trend, daher gibt es sie inzwischen nicht mehr nur in Fachgärtnereien. Eine kostengünstige Möglichkeit ist es, aus Samen selbst zu ziehen.
Vorsicht bei Samentütchen für Blumenwiesen: hier sind oft hübsche einjährige Blumen zusammengemischt, die gar keine heimischen Wildblumen sind und daher auch nur bedingt von Wildbienen und anderen Insekten angenommen werden!
Blaue Schönheiten im Hochsommer
Dass Lavendel eine hervorragende Pflanze für Insekten ist, hat sich schon herumgesprochen. Wer ihn nach der Blüte zurückschneidet, darf sich oft noch auf einen zweiten Flor im Spätsommer freuen. Besonders reich an Nektar und Pollen ist die Bartblume, ebenfalls ein blau blühender Halbstrauch. Die grazilen Blüten ziehen auch Schmetterlinge an. Beliebt in Steppenpflanzungen ist die Blauraute, die ebenfalls eine sonnenliebende, mediterrane Pflanze ist - wie Lavendel und Bartblume verträgt auch sie sehr gut Trockenheit und Hitze.
Bezugsquelle: In vielen Gärtnereien und Gartencentern zu kaufen
Wildbienen lieben Kräuter – auch auf dem Balkon
Im Hochsommer blühen Oregano, Majoran und Basilikum. Die kleinen Lippenblüten sind wie gemacht für Wildbienen mit ihren langen Zungen. Der früh blühende Thymian gehört auch in die Reihe der mediterranen Kräuter, die alle viel Sonne brauchen und eine durchlässige Kräutererde, die magerer ist als normale Blumenerde. Ein größerer Topf lässt auch die Pflanzen größer werden.
Tipp: Der wilde Dost, die Urform des Oregano, liefert besonders viel Insektennahrung.
Kugelige Zwiebelblüten
Alle Allium-Gewächse sind Insektenmagnete: angefangen vom Schnittlauch bis zu den großen Ziervarianten, die im Frühsommer blühen. Der lila blühende Elefantenknoblauch und der weiße chinesische Schnittknoblauch - beide essbare Kräuter - blühen im Juli. Viel Sonne, aber nicht zu trocken sollte der Standort sein, gerne auch einmal im Jahr mit einem organischen Dünger düngen.
Bezugsquelle: Manche Gärtnereien sind auf die Vermehrung von Zwiebelgewächsen spezialisiert. Hier ist die Auswahl besonders groß und die Qualität oft besser als im üblichen Handel.
Im Garten: James Foggin, Englischer Gärtner