Wildkräuter im Garten und auf dem Balkon anbauen
Wildkräuter zu Speisen liegen im Trend und sind sehr gesund. Im Allgemeinen enthalten sie mehr Vitamine und Mineralstoffe als unser Kulturgemüse. Wenn wir in der freien Natur ernten, können sie allerdings verunreinigt sein.
Einfach im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen schließt Zweifel aus und ermöglicht das Beobachten der Lebenszyklen im Jahreslauf. Jetzt im Frühjahr ist eine gute Zeit für den Start einer solchen Bepflanzung.
Erkunden Sie, welche Wildkräuter in der Nähe wachsen, die Sie botanisch genau bestimmen und anschließend achtsam aus dem Bestand entnehmen können, ohne Schaden anzurichten. Zurückbleibende Pflanzen und Samen im Boden schließen die Lücken wieder. Mit Bestimmungsbuch und Lupe können Sie die Pflanzen genauer kennenlernen.
Für Anfänger ist eine geführte Wildkräuterwanderung zu empfehlen. In der Gruppe finden sich oft ungeahnte Möglichkeiten, Erfahrungen für die Zubereitung und ergiebige Fundorte auszutauschen. Gut sortierte Kräuter- und Wildpflanzengärtnereien bieten Pflanzen und Samen an und liefern auch mit der Post.
Essbare Wildpflanzen als wertvolle Ergänzung unseres Speiseplans
Jetzt im Frühjahr sind folgende Wildkräuter besonders lecker: Brennnessel, Knoblauchsrauke, Gundermann/ Gundelrebe, Spitzwegerich, Giersch und Löwenzahn.
Löwenzahn (Taraxacum officinalis) ist eine der wenigen Pflanzen, die fast jeder kennt. Der botanische Name weist darauf hin, dass Löwenzahn eine altbewährte Heilpflanze ist. Die enthaltenen Bitterstoffe regen Leber und Galle an. Das macht ihn zu einer wertvollen Pflanze für eine Frühjahrskur. Er wächst auf Wiesen, an Wegrändern und nicht selten im Hausgarten als ungeliebtes Unkraut. Seine Samen verbreiten sich mit ihren Schirmchen überall hin. Für kurze Zeit im Frühjahr leuchten die gelben Blüten dominierend auf den Weiden, weshalb der Name Kuhblume im Umlauf ist. Die Blattrosette erscheint fast das ganze Jahr. Je jünger und zarter die Blätter, desto angenehmer der nussartige, herbe und bittere Geschmack. Die Blätter finden Verwendung im Salat oder gedünstet, die Wurzeln für Kräutertee oder als Kaffeeersatz.
Einige Pflanzen wachsen fast das ganze Jahr über, wie zum Beispiel die Gundelrebe. Man kann sie sogar unter einer Schneedecke verborgen im tiefsten Winter mit grünen Blättchen finden und ernten.
Bärlauch-Blätter hingegen können Sie nur kurze Zeit ernten. Mit der Blütenbildung werden sie langsam gelb, und mit der Samenreife zieht sich die Pflanze wieder unter die Erde zurück. Bärlauch eignet sich deshalb nicht so gut für den Balkonkasten, kann sich im Garten jedoch pflegeleicht ausbreiten.
Die einjährige Vogelmiere produziert viel Samen, bis der Frost ihre zarten Blättchen zerstört. Man kann sie regelmäßig neu aussäen. Die Samen, die von selbst auf die Erde im Topf oder im Beet fallen, keimen sofort.