Warum ist Spargel so gesund?
Spargel besteht zu 95 Prozent aus Wasser. Deshalb kommt er mit 21 kcal pro 100 Gramm richtig schlank daher. Eine gute Portion ist ein Pfund Spargel. Das hat dann um die 100 kcal. Wer sich also bei Butter und Sauce nicht zu weit aus dem Fenster lehnt und einfach Pellkartöffelchen dazu reicht, kann eine leckere Hauptmahlzeit mit um die 600 kcal bestreiten.
Warum ist Spargel teurer als anderes Gemüse?
Spargel ist ein sogenanntes Feingemüse, das in Anbau und Pflege aufwändig ist. Spargel war früher ein Luxusprodukt. Heute ist er das am meisten angebaute Freilandgemüse in Deutschland.
Bis zur Ernte ist viel zu tun. Schon die Pflanzen sind aufwändig auf guten Ertrag gezüchtet und der Landwirt sät nicht einfach selbst, sondern kauft kostspielige Pflanzen. Die Kultur in Dämmen und unter Folien ist kompliziert und auch die Ernte ist schwer und arbeitsaufwändig. Trotzdem gibt es nach dem ersten Spargelhoch immer günstigeren Spargel zu kaufen.
Es ist auch kein Gesetz, dass Spargel in Stangen serviert werden muss. Auch Bruchspargel ist lecker und beim Kauf günstiger.
Warum riecht der Urin nicht bei jedem streng?
Spargel enthält Aspargin, das macht auch den typischen Geschmack aus. Jede*r Zweite wandelt dies in schwefelhaltige Substanzen um, die der Körper ausscheidet. Allen anderen fehlt das Enzym, das für diesen Umwandlungsprozess notwendig ist.
Spargel kochen - ganz einfach!
Spargel können Sie ganz einfach in Salzwasser kochen. Der geschälte Spargel braucht je nach Dicke zwischen 9 und 15 Minuten. Wenn Sie Stangen unterschiedlicher Stärke haben, legen Sie einfach die dicksten Stangen zuerst in den Topf, und stellen Sie ihn auf den Herd. Nach dem ersten Aufwallen des Wassers geben Sie die übrigen Stücke je nach Stärke gestaffelt dazu. Wenn Sie mit einer Gabel leicht einstechen können, dann ist der Spargel gut!
Muss Spargel gekocht werden?
Sie können Spargel auch roh genießen. So gibt es z.B. auch Rezepte für rohes Spargelpesto. Durchgesetzt haben sich aber gekochte Varianten, wie Stangenspargel, Risotto oder auch eine Pfanne mit leicht angebratenem Spargel.
Was hat es mit der Folie beim Spargelanbau auf sich?
Frühgemüse wird fast nur noch unter Folien angebaut. Diese Folien werden immer raffinierter eingesetzt. Zu Beginn der 1990er Jahre gab es nur schwarze Folie auf den Spargelfeldern. Mittlerweile wurden die von den schwarz-weißen Folien abgelöst.
Die schwarze Seite wärmt den Spargeldamm, damit früher geerntet werden kann. Die weiße Seite kühlt dagegen an heißen Tagen, damit das Gemüse nicht trocken und holzig wird. Mithilfe der Folien und einer Heizung kann man hierzulande bereits Anfang März den ersten Spargel ernten.
Die Folien machen das Ernten leichter steuerbar und ergiebiger. Der Spargel wird heute nur noch einmal am Tag geerntet, die Arbeitskräfte sind besser einsetzbar.
Der Nachteil: Riesige Mengen Folie auf den Feldern, die durch Stürme dann schnell in der Umwelt landen.
Und die Umwelt?
Beim Spargel, auch bei Biobauern, werden rund 7.500 laufende Meter Folie pro Hektar eingesetzt. 90 Prozent des deutschen Spargels wächst inzwischen unter Folie. Umweltschützer*innen kritisieren, dass dadurch Vögel vertrieben werden, weil sie keine Insekten als Nahrung mehr finden. Die Bauern wehren sich und argumentieren, dass auf Spargelfeldern ohne Folien auch nicht Massen an Vögeln zu finden seien und dass sich gerade unter der Folie viele Käfer und Insekten wohl fühlen.
Aus wirtschaftlichen Gründen werden Folien im Spargelanbau 5 bis 10 Jahre eingesetzt und danach recycelt. Allerdings ist das Recyclen schwierig, weil die Folien oft zu stark verschmutzt sind und dann verbrannt werden müssen. Gleiches gilt für Folie, die bei Sturm zerfetzt wird. Rund 200 Euro kostet das Entsorgen einer Tonne Folie.
Im Studio: Sabrina Dürr, Ernährungswissenschaftlerin