Teurer Pfusch

Abzocke mit Polsterreparaturen

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Marktcheck SWR

Der alte Stuhl ist schön, doch die Polsterung hinüber: Wer da einen Handwerker sucht, sollte vorsichtig sein. Fragwürdige Firmen liefern teuren Pfusch! Wir zeigen, wie Sie sich schützen. 

Hochwertige Polstermöbel können in der Anschaffung zwar kostspielig sein, sind dann in der Regel aber sehr langlebig. Denn ist der Stuhl durchgesessen oder der Stoff nicht mehr schön, können sie frisch bezogen und neu gepolstert werden. Doch geraten Sessel, Stuhl und Co. in die Hände unqualifizierter Abzocker, kann das übel enden.

Mit Anzeigen in Tageszeitungen werben angebliche Polsterer im Südwesten aktuell oft mit günstigen Aktionen. Wir haben gemeinsam mit dem Zentralverband Raum und Ausstattung Tipps gesammelt, wie Sie erkennen können, ob ein Betrieb qualitativ hochwertige Polsterarbeiten anbietet oder nicht. Und das schon bevor Ihr geliebtes Möbelstück ruiniert und das Geld verloren ist.

Wie entlarvt man unseriöse Anbieter?

1. Finger weg von Zeitungsanzeigen

Sie haben in der Tageszeitung eine drittel- oder halbseitige Anzeige einer Polsterei gesehen, in der Ihnen sehr hohe Rabatte und Gutscheine versprochen werden? Hier ist Vorsicht geboten, denn diese Anzeigen werden meist von unseriösen Betrieben geschaltet. Hohe Rabatte gibt es bei seriösen Handwerksbetrieben nicht. Gute Handwerksleute sind gefragt und haben meist auch ohne solche Anzeigen und Lockangebote genügend Kundschaft.

Es gilt wie so oft die Faustregel: Je größer und verblüffender das Rabattversprechen, desto größer ist auch die Gefahr, dass es irgendwo einen Haken gibt.

2. Kontaktangaben checken

Sie können auf der Anzeige oder Webseite des Betriebes keine Kontaktdaten finden? Dann handelt es sich um keinen seriösen Anbieter. Fragwürdige Unternehmen verfügen häufig über eine Firmenanschrift ohne Inhabernamen. Kontaktdaten wie eine E-Mail-Adresse oder Bankverbindung fehlen oft komplett.

Achten Sie bei der angegebenen Telefonnummer darauf, ob es sich um eine Festnetz- oder Handynummer handelt. Unseriöse Handwerker haben meist keinen Festnetzanschluss, sondern verwenden Prepaid-Handytarife, damit die Nummern nicht zurückverfolgt werden können.

3. Vor Ort nachsehen

Abzocker versuchen meist, ihre Kundschaft direkt zu einem Hausbesuch zu überreden. Lassen Sie das nicht zu, sondern besuchen Sie den angeblichen Handwerksbetrieb zuerst an der angegebenen Firmenanschrift. Sollten Sie dort weder einen Verkaufsraum noch eine Werkstatt vorfinden, dann sollten Sie nach einem anderen Polsterer suchen.

4. Ein detailliertes Angebot einholen

Unseriöse Betriebe legen Ihnen nur die Kollektionen bekannter Textilverlage vor. Lassen Sie sich den geplanten Polsteraufbau erklären und bestehen Sie auf ein detailliertes Angebot, in dem alle Posten einzeln aufgeführt sind.

Tipp: Es lohnt sich außerdem, sich ein Vergleichsangebot eines anderen Betriebes einzuholen.

5. Bei den Innungen erkundigen

In jeder Region gibt es eine zuständige Raumausstatter- und Sattlerinnung. Häufig findet sich auf deren Webseite eine Auflistung der Mitgliedsbetriebe. Dort können Sie auch anrufen oder per Mail nachfragen, ob es sich bei einem Anbieter um einen Meisterbetrieb handelt, ob er in die Handwerksrolle eingetragen ist und wie lange der Betrieb bereits besteht.

Alternativ hilft auch ein Anruf bei der jeweiligen Kreishandwerkerschaft oder Handwerkskammer weiter.

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