Einige BahnCard-Kundinnen und -Kunden nutzen ihre Karte in der Plastikversion, andere haben sie bereits in die App DB Navigator geladen. Aber egal, wie viel Erfahrung man damit hat, es stellen sich Fragen.
- Warum macht die Bahn das?
- Was ändert sich für mich als Kundin oder Kunde?
- Was ist, wenn ich kein Smartphone habe oder benutzen will?
- Was mache ich, wenn mein Smartphone-Akku leer ist?
- Kann ich eine gültige Plastikkarte nach dem 9. Juni 2024 noch benutzen?
Warum macht die Bahn das?
Ein Argument ist die Digitalisierung. Eine Bahnsprecherin erklärt gegenüber dem SWR, schon jetzt würden 84 Prozent aller Kundinnen und Kunden im Fernverkehr ihre Tickets über Bahn.de oder die App DB Navigator kaufen. Tendenz steigend.
Und: Eine digitale BahnCard sei nachhaltiger. Laut der Sprecherin will die Bahn pro Jahr 30 Tonnen Plastik einsparen, wenn sie die BahnCards 25 und 50 nur noch digital anbietet.
Bei der BahnCard 100 bleibt es vorerst bei der Plastikvariante - aus Sicherheitsgründen, sagt die Bahn. Aber auch hier soll es irgendwann eine digitale Lösung geben.
Was ändert sich für mich als Kundin oder Kunde?
In Zukunft kann man seine BahnCard 25 und 50 online kaufen, mit einem Kundenkonto auf bahn.de. Für dieses Konto braucht man eine gültige, persönliche E-Mail-Adresse. Allein schon für die Kommunikation rund um den Vertrag, also die Buchungsbestätigung, die Rechnung und andere Infos rund um die digitale BahnCard. Bestandskunden kennen das Verfahren in den meisten Fällen bereits.
Wer noch kein Kundenkonto hat und es sich nicht zutraut, eins anzulegen, kann laut einer Bahnsprecherin auch ins DB Reisezentrum kommen. Das Personal dort leitet dann alles in die Wege, man bekommt eine E-Mail zugeschickt mit einer PIN, aktiviert das Kundenkonto und legt ein Passwort fest. Eine vorläufige BahnCard bekommt man im Anschluss direkt als Ausdruck mit. Ganz ohne digitale Kompetenz wird es in Zukunft allerdings schwierig mit dem BahnCard-Kauf.
Was ist, wenn ich kein Smartphone habe oder benutzen will?
Eine Bahnsprecherin erklärt gegenüber dem SWR, die analoge Alternative zur digitalen BahnCard werde es auch in Zukunft geben - und zwar als Papierausdruck. Auf diesem ist künftig ein QR-Code abgebildet, den das Zugpersonal einscannen kann, genauso wie auf Fahrkarten aus Papier.
Dieses PDF soll ab dem 9. Juni automatisch im Bahn-Kundenkonto abrufbar sein, sodass Kundinnen und Kunden es sich ausdrucken können. Wer Probleme damit hat, kann den Kundenservice anrufen oder im DB Reisezentrum vorbeikommen.
Was mache ich, wenn mein Smartphone-Akku leer ist?
Das wird dann erstmal teuer: Kundinnen und Kunden müssen nämlich direkt im Zug nachbezahlen - den doppelten Fahrpreis, aber mindestens 60 Euro. Den Großteil des Geldes kann man sich hinterher wiederholen: Dafür müssen Betroffene innerhalb von 14 Tagen zu einem DB Reisezentrum gehen und dort ihre BahnCard vorzeigen, außerdem muss die ursprünglich gekaufte Fahrkarte und die, die nachträglich gekauft werden musste, vorgelegt werden - dann gibt es Geld zurück. Allerdings: Sieben Euro behält die Bahn als Bearbeitungsgebühr ein.
Kann ich eine gültige Plastikkarte nach dem 9. Juni 2024 noch benutzen?
Bei der BahnCard 100 bleibt es vorerst bei der Plastikversion. Da ändert sich nichts.
Aber auch wer eine gültige BahnCard 25 oder 50 im Geldbeutel hat, kann die bis zum Ablaufdatum noch nutzen. Läuft die Karte zum Beispiel im Mai aus, dann wird auch die Folgekarte nochmal als Plastikvariante verschickt. Zumindest bis zum Umstellungsdatum Anfang Juni. Danach wird dann die digitale Karte bereitgestellt.
Aber: Wer Bestandskunde ist und das alles überhaupt nicht will, hat ein Sonderkündigungsrecht. Das gilt für vier Wochen lang, nachdem man die Info von der Bahn über die Umstellung bekommen hat.