Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört die Natur von März bis September den Wildtieren. Es ist Schonzeit - das heißt, der Mensch darf insbesondere in dieser Zeit nicht den Lebensraum von Tieren zerstören.
Diese Einschränkungen beim Gärtnern kollidieren aber mit dem Wunsch vieler Menschen, sich im Grünen kreativ zu betätigen - oder es im Außenbereich ihres Hauses oder der Wohnung einfach ordentlich zu haben.
Hecke in Form schneiden: Ja - Radikalschnitt: Nein
Die gute Nachricht: Ein leichtes in Form bringen von Hecken und Gehölzen und auch schonende Pflegeschnitte sind auch im Sommerhalbjahr erlaubt. Beides gilt aber nur dann, wenn dadurch keine brütenden Tiere, vor allem Vögel, gestört werden. Gärtner dürfen also nicht einfach drauflos schneiden.
Die Hecke radikal zu kürzen oder zu roden ist in dieser Zeit verboten. Wer es trotzdem tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit. In Baden-Württemberg droht ein Bußgeld zwischen 50 und 7.000 Euro und auch in Rheinland-Pfalz wird das Vergehen geahndet.
Welche Tiere bei einem Heckenschnitt gefährdet sind
Ein Risiko für Verletzungen oder Schlimmeres beim Heckenschneiden besteht für einige Vogelarten.
- Viele Singvögel ziehen sich zum Beispiel zur zweiten Brut in eine Hecke zurück. Auch Amseln, die erst spät brüten und im Schutz einer Hecke gerne ihre Jungen im Sommer aufziehen, sind gefährdet.
- Es leben häufig aber auch Erdkröten oder Blindschleichen im Gestrüpp, die bei einem Heckenschnitt im Sommer geschont werden müssen.
- Auch Igel-Babys finden sich teils geschützt am Boden einer Hecke. Sie kommen meist von Juni bis August auf die Welt und fühlen sich dann in trockenen und windstillen Ecken sehr wohl.