Warum heißt der Schlaganfall so? Was schlägt zu?
"Marktcheck"-Gesundheitsexperte Dr. Lothar Zimmermann erklärt, wie man einen Schlaganfall erkennt und wie man sich dann verhalten sollte.
Beim Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Hirns. Schlaganfall heißt das, weil es so schlagartig auftritt. Wie aus dem Nichts, so denkt man, aber das stimmt nicht unbedingt. Viele Schlaganfälle haben Warnsignale.
Welche Symptome sind typisch bei einem Schlaganfall?
Oft geht einem großen Schlaganfall eine kurzzeitige Durchblutungsstörung um Tage oder Wochen vorher voraus.
Bei einem Drittel aller Patienten kündigt sich der Schlaganfall sogar durch eine sogenannte TIA, eine transitorische ischämische Attacke an. Das ist auch eine vorübergehende Minderdurchblutung im Gehirn, verbunden mit Symptomen wie Taubheit, Lähmung oder auch kurze Sprach- und Sehstörungen. Das Besondere: Diese Warnsignale können kurz später wieder verschwinden, das macht es so tückisch. Aber wenn so etwas auffällt, sollte man es unbedingt notärztlich untersuchen lassen, denn der "echte große Schlaganfall" ist oft nicht fern.
Unterscheiden sich Frauen und Männer in ihren Symptomen?
In den Symptomen nicht wirklich, aber bei Frauen liegt noch öfter als bei Männern eine Herzinsuffizienz vor, die unerkannt bleibt und auch die kann das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Außerdem werden Frauen älter als Männer und je älter man wird, desto eher erleidet man einen Schlaganfall. Typische Frauenrisiken sind Hormoneinnahmen, aber auch Migräne, die das Risiko erhöhen können.
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Gibt es Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung?
Es wird ein Ultraschall der Halsschlagader angeboten, der Ablagerungen erkennen und so dazu beitragen soll, das Schlaganfallrisiko zu senken. Doch der IGeL-Monitor hat die Untersuchung negativ bewertet. Bei einem Verdacht, dass Beschwerden auf eine verengte Ader zurückgehen können, ist der Ultraschall aber Kassenleistung und natürlich geboten.
Kann man durch seinen Lebensstil einem Schlaganfall vorbeugen?
Studien zeigen, dass 9 von 10 Schlaganfällen direkt oder indirekt mit dem Lebensstil zusammenhängen. Auf Platz eins der Risiko-Rangliste steht der Bluthochdruck. Er schädigt die Gefäße und damit auch die im Gehirn.
Auch relevant sind Übergewicht, Diabetes, Rauchen, zu viel Alkohol, Bewegungsmangel. Idealerweise können Patienten mit Gewichtsreduktion, Bewegung, kochsalzarmer Diät und ggf. Blutdrucksenkern schon viel erreichen.
Wie funktioniert der F.A.S.T.-Test?
Für Laien ist es oftmals schwer zu erkennen, welche Symptome ein Schlaganfall mit sich bringt. Ein einfaches System - F.A.S.T. - kann als Faustformel dienen:
F = Face: Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln, um Gesichtsasymmetrien zu erkennen. Sollte zum Beispiel ein Mundwinkel hängen, gilt das als Zeichen eines möglichen Schlaganfalls.
A = Arms: Die betroffene Person soll die Arme nach vorne strecken. Die Handflächen zeigen nach oben. So können Lähmungserscheinungen bemerkt werden.
S = Speech: Die betroffene Person soll einen Satz nachsprechen, um Sprachstörungen zu erkennen.
T = Time: Wenn die betroffene Person mit einer der Aufgaben Probleme hat, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall - wählen Sie sofort 112! Jetzt zählt jede Minute.
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