Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in 150 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland im Namen von Bürgern Anträge gestellt, das Parken für SUV - das ist die Abkürzung für Sport Utility Vehicle - teurer zu machen und einzuschränken.
Ziel der DUH ist es, SUVs damit aus den Innenstädten zu verbannen. Als Vorbild gilt Paris, dort wird ab September für SUVs das Dreifache an Parkgebühren verlangt - 18 Euro statt 6 Euro pro Stunde.
Die Argumente der Deutschen Umwelthilfe gegen SUVs
Die DUH bezeichnet große und schwere Autos als "platzfressende Monster-SUVs", deren Halter aus Gründen der Fairness zur Kasse gebeten werden müssten. Die Fahrzeuge verpesteten die Luft, seien schlecht fürs Klima und nähmen anderen Verkehrsteilnehmern den Platz weg - Bereiche, die man für Grünflächen, Radwege und Flaniermeilen gut gebrauchen könne.
"Das Problem ist, dass wir immer mehr und immer größere Autos in unseren Städten haben. Die Städte sind aber fertig gebaut, der Platz ist verteilt."
SUV-Fahrer sollen stärker zur Kasse gebeten werden
Vorbild für erhöhte Parkgebühren für Autos ab einer bestimmten Größe ist Paris. Auch in Deutschland gibt es bereits Städte, die zum Beispiel das Anwohnerparken angepasst haben: Tübingen verlangt von Besitzern großer Autos mehr als von Kleinwagenfahrern. Und auch Koblenz gilt als Vorreiter: Je breiter und länger ein Auto ist, desto höher sind die Gebühren.
Das ist ein richtiger Schritt, sagt Mobilitätsforscher Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH (WZB). Dass Autos die Innenstädte beherrschten, sei nicht mehr zeitgemäß. Die Flächen gehörten allen Menschen. Knie spricht von "Flächengerechtigkeit".
Pläne in Stuttgart übersteigen Vorstoß der deutschen Umwelthilfe
Tatsächlich ist auch in einer Auto-Stadt wie Stuttgart eine Innenstadt ohne Autos längst beschlossene Sache - auch wenn der Weg dorthin noch weit ist.
Die Anträge der DUH, größere Autos stärker zur Kasse zu bitten, findet man hier aber nicht sozial. Verkehrs-Bürgermeister Clemens Müller sagt, es gebe auch Familienfahrzeuge, die groß seien. Es würde auch zu viel Bürokratie bedeuten. Und die städtischen Planungen gingen sogar über den Vorstoß der DUH hinaus.
Mehr Verkehr bedeute nicht mehr Umsatz im Einzelhandel. Das belegten auch Erhebungen, sagt der Mobilitätsforscher Andreas Knie. Vielmehr gelte, je weniger Verkehrsaufkommen es in Innenstädten gebe, desto größer sei die Zahl der Einzelhändler.