Dieses Jahr fällt der Valentinstag auf einen besonderen Tag: Den Aschermittwoch. Fasten trifft Fest: Das könnte sich auf die Konsumlaune auswirken und damit zum Beispiel auf Restaurants. Wir fragen nach. Klar ist: Wer an diesem Valentinstag einen lieben Menschen überraschen möchte, muss auf jeden Fall damit rechnen, dass vieles teurer geworden ist. Welche Geschenkideen besonders im Trend liegen, wie viel das kostet und mit welchen Einnahmen Handel und Gastronomie rechnen, erfahren Sie hier.
Inhalt:
Das sind die beliebtesten Geschenke
Finanzen in der Beziehung gemeinsam regeln
Bei Blumengeschenken auch an Klima und Schadstoffe denken
Milliardengeschäft: So viel geben die Menschen aus
Verbraucherrechte bei besonders persönlichen Geschenken
Achtung: Preise können zum Valentinstag höher sein
Das sind die beliebtesten Geschenke
Dazu gibt es immer wieder Hitlisten und Umfragen - und auf den obersten Plätzen landen meistens Klassiker, nämlich Parfum, Schokolade und Blumen. Sehr gerne werden auch Gutscheine, Uhren, Schmuck und Dekoartikel verschenkt. Ebenfalls nach wie vor ein Dauerbrenner: Paare gehen gerne essen und schenken sich sozusagen das Menü zum Valentinstag.
Interessant ist übrigens, dass sich zwischen Mann und Frau etwas verändert hat. Traditionell war es lange so, dass der Mann seine Frau oder Freundin beschenkt hat - inzwischen herrscht hier aber fast Gleichstand: Der Einzelhandelsverband HDE hat vor einiger Zeit herausgefunden, dass fast die Hälfte der Menschen, die explizit für den Valentinstag Geschenke kaufen gehen, Frauen sind.
Finanzen in der Beziehung gemeinsam regeln
Unromantisch - oder gerade richtig? Der Valentinstag kann auch ein Anlass sein, über finanzielle Fragen in der Beziehung zu reden. Wie können Paare die Finanzen in ihrer Beziehung fair regeln - dazu erfahren Sie in dieser Ausgabe von SWR2 Geld Markt Meinung mehr. Sie hören Erfahrungen von Paaren und Tipps, was bei der gemeinsamen Finanzplanung bedacht werden sollte und warum ein Ehevertrag meistens Sinn macht.
Bei Blumengeschenken auch an Klima und Schadstoffe denken
Die Umweltschutzorganisation BUND weist zum Valentinstag auch dieses Jahr darauf hin: Rosen, Nelken und auch Lilien kommen im Winter meistens aus dem Ausland - wir importieren z.B. rund 330 Millionen Rosen jedes Jahr mit dem Flugzeug aus Kenia, Sambia und Äthiopien. Das belastet das Klima, und noch dazu wird dort üblicherweise mit hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln gespritzt - und das ist weder für die Kunden gut, noch für die Person, die das Gift anwenden muss. Daher rät der BUND dazu, auf Siegel zu achten: Die üblichen wären das Fairtrade- oder auch das Bio-Siegel - dann gibt es noch das Slowflower-Siegel, das setzt auf Regionalität und Nachhaltigkeit, vermeidet damit also lange Transportwege. Oder man nimmt einfach heimische Kirsch- oder Forsythien-Zweige - die seien unbelastet, sagt der BUND.
Gilt für den Valentinstag genau wie für den Muttertag: Die Ökochecker haben das Thema Nachhaltigkeit bei Blumen unter die Lupe genommen.
So viel geben die Menschen zum Valentinstag aus
Eine Vorhersage ist dieses Jahr nicht einfach. Weder Handel noch Gastronomie geben Prognosen ab. Es gibt auch keine aktuelle Umfrage dazu vom Handelsverband Deutschland. Die letzte Umfrage für den Verband, in der Verbraucherinnen und Verbraucher von ihren Ausgaben berichtet haben, ist aus dem Februar 2020 - da hieß es, der Valentinstag bringe dem Handel eine Milliarde Euro Umsatz. Die Umfrage stammt aus der Zeit kurz vor der Corona-Pandemie, und damit auch vor dem Ukraine-Krieg. Seitdem sind viele Preise stark gestiegen. Wie es dieses Jahr läuft, lässt sich daher noch nicht abschließend beurteilen. Einerseits könnten Verbraucherinnen und Verbraucher sich insgesamt zurückhalten, weil so vieles teurer geworden ist, andererseits könnte durch höhere Preise - mit weniger, aber teureren Geschenken - trotzdem ein hoher Umsatz erzielt werden.
Eine Zahl aus den USA vom vergangenen Jahr zeigt, dass die Ausgaben der Menschen durchaus steigen können. Dort ist 2023 ein neuer Rekord erreicht worden mit Ausgaben von insgesamt über 25 Milliarden Dollar zum Valentinstag.
Wie viel Menschen, wenn sie etwas schenken, jeweils ausgeben wollen, zeigt eine aktuelle Umfrage des österreichischen Handelsverbands: Im Schnitt werden dort 2024 gut 70 Euro angegeben. Das ist allerdings weniger als in den Jahren davor. Etwa zwei Drittel der Befragten wollen in unserem Nachbarland demnach zum Valentinstag Geld ausgeben, die anderen nicht.
Wie sich die Teuerungen - aber auch der Aschermittwoch als Fastentag - in der Gastronomie auswirken, ist noch unklar. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat keine Prognose dazu abgegeben, ob die Gastronomie mit dem gewohnten Umsatz rechnen kann. Beim Restaurantbesuch kommt noch etwas anderes dazu: Seit Januar gilt hier wieder der höhere Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt wie vorübergehend sieben Prozent, viele Restaurants haben deswegen die Preise in den Speisekarten angepasst. Teils bieten Restaurants übrigens spezielle vegetarische oder Fisch-Menüs zum Aschermittwoch an.
Verbraucherrechte bei besonders persönlichen Geschenken
Noch ein Tipp für kreative Schenker: Wer ein personalisiertes oder speziell für den oder die Beschenkte hergestelltes Geschenk bestellt sollte bedenken, dass dann kein gesetzliches Widerrufsrecht gilt, wie sonst im Onlineeinkauf. Darauf weisen Verbraucherschützer hin. Aber Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht auf ein Produkt ohne Mängel und - falls ein Händler das versprochen hat - auch auf eine pünktliche Lieferung.
Achtung: Preise können zum Valentinstag höher sein
Das zeigen beispielsweise Zahlen zu den Preisen von Schnittblumen - das Statistische Bundesamt schaut sich jedes Jahr an, wie viel Blumen im Februar mehr gekostet haben als im restlichen Jahr - das aktuelle Ergebnis laut Statistischem Bundesamt: drei Prozent mehr. Das hat also nichts mit der Inflation zu tun.
Und auch zur allgemeinen Teuerung - unabhängig vom Valentinstag - gibt es Zahlen: Pralinen haben 2023 im Schnitt gut acht Prozent mehr gekostet als im Jahr 2022, Blumen waren gut neun Prozent teurer als im Jahr davor. Wer auf Schokolade setzt, hat vielfach auch schon mehr Geld ausgeben müssen, denn der Kakaopreis ist deutlich gestiegen. Der hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt und erst in der vergangenen Woche ein Allzeithoch erreicht. Dahinter stehen eine steigende Nachfrage und Missernten in den größten Herstellerländern Ghana und der Elfenbeinküste.