Frühstücksflocken im Test

Stiftung Warentest: Zu viel Zucker in Cerealien für Kinder

Stand
Autor/in
Stefanie Peyk
Onlinefassung
Michael Herr

Gesund geht anders: Die allermeisten Kinder-Cerealien enthalten weiterhin zu viel Zucker. Was Eltern beim Einkauf Orientierung geben kann.

Sie haben bunte Verpackungen, oft mit lustigen Figuren drauf: Kinder-Cerealien landen in vielen Familien auf dem Frühstückstisch. Von einem gesunden Frühstück kann dabei allerdings nur selten die Rede sein. Das geht aus einem Check der Stiftung Warentest vor, der die Nährwertangaben auf 110 Produkten genauer studiert hat.

Rund vier von fünf Produkten enthalten zu viel Zucker

Zwar hat die Branche in den vergangenen Jahren den Zuckergehalt vieler Produkte tendenziell ein wenig reduziert. Bislang reicht das aber hinten und vorne nicht.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Richtwerte festgelegt, wann Cerealien gesund genug sind, um sie für Kinder zu vermarkten. Diesen Zucker-Wert reißen 86 der 110 verglichenen Produkte, also rund vier von fünf. Besonders viel Zucker enthalten Cerealien mit einem süßen Überzug: "Kellogg’s Frosties" und "Smacks" bestehen zu gut einem Drittel aus Zucker und sind daher laut Stiftung Warentest eher eine Süßigkeit als eine Mahlzeit.

Aber auch bunte Ringe, sogenannte Fruit Loops oder Zimt- und Schoko-Cerealien sind meist echte Zuckerbomben. Vier Schokokissen mit cremigem Kern floppen sogar doppelt, weil sie zusätzlich zu viel Fett enthalten.

Die 24 Produkte im Test, deren Zuckergehalt vertretbar ist, sind Müslis und Knuspermüslis oder Cerealien für Kleinkinder. Letztere werben oft damit, dass ihnen gar kein Zucker zugesetzt ist. Obwohl sich das Marketing an Eltern von Kleinkindern richtet, sind diese Cerealien durchaus auch für ältere Kinder zu empfehlen.

Auch Bio-Produkte floppen

Bei der Frage, ob die Flocken für ein Kinderfrühstück geeignet sind, kann leider auch das Bio-Siegel nicht weiterhelfen. Produkte mit dieser Kennzeichnung enthalten zwar Zutaten, die zu 95 Prozent aus Bio-Anbau stammen, über den Zuckergehalt sagt das allerdings nichts aus. Schließlich gibt es Bio-Zucker, der jedoch kein bisschen gesünder ist als konventioneller Zucker. Beim aktuellen Test von Stiftung Warentest sind fast zwanzig Bio-Produkte durchgefallen.

Woran sollten sich Eltern also orientieren, wenn sie im Supermarkt auf die Suche gehen nach einem geeigneten Kinderfrühstück sind? Der Nutri-Score, die Farbskala von A bis E, ist tatsächlich nur bedingt eine Hilfe, wenn es darum geht, ungesunde Cerealien zu erkennen. Denn wenn ein Produkt viele verdauungsförderliche Ballaststoffe enthält, kann das beim Nutri-Score negative Inhaltsstoffe wie ungesunden Zucker ausgleichen. Überhaupt akzeptiert der Nutri-Score eine deutlich höhere Tagesdosis an Zucker als von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Das hat zur Folge, dass manche überzuckerte Cerealien mit dem bestmöglichen Nutri-Score A werben.

Tipp für Eltern: Nährwerttabelle beachten

Die Stiftung Warentest rät Eltern deshalb, einen Blick auf die Nährwerttabelle auf der Packung zu werfen. Aus dieser geht zum Beispiel der Zuckergehalt pro 100 Gramm Inhalt hervor. Wenn das Produkte über einem Wert von 12,5 Gramm liegt, reißt es den WHO-Richtwert. Davon sollten Eltern also besser die Finger lassen.

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