Alte und junge Hand

Angebote für Betroffene und Angehörige

Hilfe im Alltag

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Egal ob das Kochen für sich selbst nicht mehr klappt, die Medikamente nicht mehr zuverlässig alleine genommen werden können oder das Putzen nicht mehr funktioniert: Wenn man selbst oder ein nahestehender Mensch plötzlich den Alltag nicht mehr vollständig alleine bewältigen kann, haben viele erst einmal einige Fragezeichen im Kopf. Welche Angebote Ihren Alltag erleichtern und wer für was zahlt, erfahren Sie hier.

Erste Anlaufstellen für Hilfe im Alltag

Wenn Sie oder Ihre Eltern, Nachbarn etc. plötzlich den Alltag nicht mehr allein bewältigen können, sind die Pflegestützpunkte in den Kommunen mögliche Kontaktpunkte. Diese sind erste, neutrale Anlaufstellen und wissen, welche Hilfen im individuellen Fall gut sein könnten. Beratungen gibt es je nach Pflegestützpunkt vor Ort, am Telefon oder per Hausbesuch – auch anonym.

Aber auch die Kliniksozialdienste in Krankenhäusern können erste Ansprechpartner sein, wenn z.B. nach einer Operation klar ist, dass bei einem Patienten nicht mehr alles so geht, wie es einmal war.

Wichtig: Gehen Sie in der Stadt zur Beratung, in der Sie die Hilfe auch in Anspruch nehmen wollten. Denn: Die Angebote sind von Region zu Region unterschiedlich.

Welche Hilfen können den Alltag erleichtern?

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Von Einkaufsdienst über Nachbarschaftshilfen oder Putzkräfte einmal in der Woche oder einmal im Monat – Angebote gibt es je nach Region viele. Auch in Wohlfahrtsverbänden wie beispielsweise der Caritas, Diakonie oder dem Roten Kreuz gibt es oft Angebote für Hilfen im Alltag.

Darüber hinaus kann ein Hausnotruf für einige Menschen (z.B. wenn sie plötzlich alleine leben) hilfreich sein, damit im Notfall schnell Angehörige benachrichtig werden können.

Interessant: Einen Mahlzeitendienst oder Einkaufshilfen können Sie oft auch nur für ein paar Tage bestellen, zum Beispiel während oder nach einer Krankheit. Das ist nicht sofort eine „für-immer-Entscheidung“, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Und wer zahlt für die Hilfe?

Wenn Sie in keinem Pflegegrad eingestuft sind, müssen Sie die meisten Angebote, die im Alltag entlasten sollen, selbst zahlen. Falls Ihre Rente sehr niedrig ist und Sie dafür nicht aufkommen können, lohnt es sich, beim Sozialamt nachzufragen. In manchen Fällen gibt es hier auch ohne Pflegegrad Unterstützung bei Alltagshilfen.

Tabeletten werden sortiert

Wenn es um Hilfe beim An- und Ausziehen der Kompressionsstrümpfe oder dem Sortieren von Medikamenten geht, kann auch der Hausarzt möglicherweise Hilfe verschreiben – oft ist das eine gute Möglichkeit, sich langsam an fremde Hilfe zu gewöhnen.

Geld für Hilfen gibt es mit einer Pflegegradeinstufung – bei Stufe 1 zum Beispiel 125 Euro Entlastungsbeitrag für bestimmte Leistungen.

Gutachten nötig Tipps für die Pflege - so geht die Einstufung in den Pflegegrad

Wer die Hilfe anderer Menschen benötigt, hat Chancen auf Leistungen aus der Pflegekasse. Ohne diese Zuwendungen müssen Sie die Kosten für Ihre Pflege selbst tragen.

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Weiterführende Informationen

Angebote zur Unterstützung im Alltag, Entlastungsbetrag und Umwandlungsanspruch (Bundesministerium für Gesundheit)

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