Mit der Zeit reagieren Computer und mobile Geräte immer träger. Der Eindruck täuscht nicht, sondern kann nachgewiesen werden. Wer immer mehr Programme und Apps installiert, füllt den Speicher. Das kann die Geräte ausbremsen. Gerade beim PC werden beim Systemstart Teile der Programme schon vorgeladen, damit das Programm selbst dann schneller startet. Der Rechner selbst braucht aber länger, um alles schonmal im Voraus zu laden. Auch bei mobilen Geräten laufen Apps im Hintergrund und verbrauchen Kapazität.
Bestandsaufnahme - was kann beim Frühjahrsputz gelöscht werden?
Die einfachste Möglichkeit Platz zu schaffen ist, nicht mehr gebrauchte Apps und Software zu deinstallieren. Das entlastet beim Smartphone den internen Speicher und beim PC die Festplatte. Und verschafft mir letztlich einen besseren Überblick.
In Windows in den Einstellungen gibt es den Punkt "Apps", dort sind alle installierten Programme aufgelistet. Wer diese Liste durchgeht, findet das eine oder andere Programm, das schon länger nicht mehr gebraucht wird. Anklicken und dann auf "Deinstallieren".
Bei Android gibt es bei den Einstellungen die Appverwaltung, manchmal auch nur Apps genannt. Hier sind die Apps aufgeführt, die ich installiert habe, aber auch andere Apps, die für den Betrieb des Smartphones wichtig sind. Hier also mit Bedacht vorgehen und nur die löschen, bei denen ich mir sicher bin, dass die App nicht mehr benötigt wird und auch vom Smartphone nicht für den Betrieb benötigt wird.
Beim iPhone oder iPad ist kein Umweg notwendig. Wer auf dem Bildschirm eine App längere Zeit drückt, löst den Bearbeitungsmodus aus. Dann erscheint oben links am App-Symbol ein "x", wer darauf drückt löscht die App. Es gibt aber nochmal eine Sicherheitsabfrage.
Download-Ordner beim Frühjahrsputz nicht vergessen
Ob Speisekarten von Gaststätten, Fahrpläne, Hotelprospekte, viele heruntergeladene pdf-Dateien sammeln sich an. Oft sind die hoffnungslos veraltet und können einfach gelöscht werden. Daher lohnt sich der Blick in diesen Ordner.
Aufräumtools im System
Manche Smartphonehersteller liefern gleich Apps mit, die das System aufräumen und optimieren. Das ist sehr hilfreich. Bei Windows ist die sogenannte Datenträgerbereinigung nützlich, zu finden über einen Rechtsklick auf das Windows-Symbol links unten. Hier lassen sich sehr einfach zum Beispiel temporäre Dateien oder Miniaturansichten löschen. Auch bei den Systemdateien lässt sich damit aufräumen.
Helfer machen den Frühjahrsputz leichter
Es gibt Programme und Apps, die nützlich sind, Speicherfresser und Leistungsdiebe zu entlarven. Beim PC hat sich zum Beispiel der kostenlose CCleaner als nützlich erwiesen. Er durchsucht das System und macht Vorschläge, was gelöscht werden kann. Den gibt es auch für Android-Geräte. Beim iPhone finden viele Nutzer das Programm PhoneClean gut. Es kann viel Speicher freiräumen. Es muss aber auf dem PC oder Mac installiert werden und säubert von dort aus. Kostenpflichtige Tuning-Programme oder Apps bringen meist keine besseren Ergebnisse.
Fotos und Videos sind Speicherfresser
Über Messenger werden gerne Fotos und Videos verschickt. Bei Whatsapp gibt es in den Einstellungen den Punkt Speicher verwalten. Dort wird übersichtlich angezeigt, welches die größten Videos und Fotos sind. Dort lassen die sich praktischerweise auch gleich löschen.
Doppelte Dateien finden und löschen
Zahlreiche Programme und Apps haben sich darauf spezialisiert, doppelte Dateien zu suchen und nach einer Bestätigung auch zu löschen. Die funktionieren mehr oder weniger alle gleich. Nützlich ist es, wenn nicht nur gleiche Dateinamen gefunden werden, sondern auch angezeigt wird, dass die Inhalte, etwa von Fotos identisch sind. Fündig wird, wer in der Suchmaschine seiner Wahl einfach nach den Begriffen "Software doppelte Fotos" sucht.
Upps - zuviel gelöscht!?
Wer unsicher ist, was er alles löschen kann und darf, sollte vor der Aktion ein Backup machen. Dann lässt sich der vorherige Zustand wiederherstellen. Moderne Betriebssysteme haben eine Art selbstheilende Funktion. Sollte versehentlich etwas Wichtiges gelöscht worden sein, stellen sie es selbständig wieder her.
Schlusspunkt: Papierkorb leeren und Speicher wirklich freigeben
Der letzte Punkt beim Aufräumen sollte der Papierkorb sein. Vieles das vorher gelöscht wurde, landet meist erstmal dort. Auch wenn der Speicherplatz dort nicht als belegt gezählt wird, sind die Dateien ja nur verschoben. Erst wenn der Papierkorb geleert wird, werden sie auch gelöscht. Daher einfach davor nochmal reinschauen und überprüfen, ob das wirklich alles weg kann.
Online-Konten gehören zum Löschprogramm beim Frühjahrsputz
Wer schon dabei ist, kann auch gleich die E-Mails aufräumen und dabei schauen, bei welchen Online-Shops oder Konten ich angemeldet bin. Brauche ich die alle noch? Lösche ich die Newsletter sowieso mittlerweile ungelesen? Dann hilft abmelden. Und weil dann weniger Daten durchs Netz transportiert werden, hilft das auch noch CO2 zu sparen.
Im Studio: Andreas Reinhardt, Multimedia Fachjournalist