Größe
Die Größe der Kissenhülle richtet sich einerseits nach der Größe des Hemds oder der Bluse und andererseits nach den gängigen Größen für Füllkissen. Aus großen Herrenhemden kann man Kissenhüllen bis zu einer Größe von 50 cm x 50 cm nähen, während ein Bezug aus kleinen Blusen maximal 40 cm x 40 cm groß ausfällt. Natürlich können Sie sich auch für eine rechteckige Form entscheiden.
Gängige Größen für Füllkissen sind zum Beispiel:
- Quadratische Füllkissen: 30 cm x 30 cm, 40 cm x 40 cm, 45 cm x 45 cm, 50 cm x 50 cm
- Rechteckige Füllkissen: 20 cm x 40 cm, 30 cm x 40 cm, 30 cm x 50 cm
Material
- abgelegtes Hemd oder Bluse
- alte Jeans oder Jeansstoffreste
- doppelseitig aufbügelbare Vlieseinlage (Klebevlies auf Trägerpapier für Applikationen)
- Jeansnähgarn (oder Ziergarn in Stärke 60) für das Applizieren der Buchstaben
- normales Nähgarn zum Nähen der Kissenhülle
- Füllkissen in passender Größe (Tipp: Erst nach dem Nähen kaufen, wenn die Größe klar ist)
Nahtzugabe
Den Schnittteilen rundum 1 cm Nahtzugabe zugeben.
So geht's:
1. Grobzuschnitt
Vorder- und das Rückenteil entlang der Seiten- und Armlochnähte ausschneiden. Das können Sie relativ “grob” und bei doppelter Stofflage machen, es ist noch nicht wichtig, dass die Schnittline sauber verläuft. Hier geht es nur darum, dass nach dem Schneiden möglichst viel Stoff für den Kissenbezug vorhanden ist. Wenn das Hemd/die Bluse schmal geschnitten ist (so wie hier), schneiden Sie am Besten gerade über den Ärmel nach oben weiter (statt am Armloch entlang) und dann unterhalb des Kragens quer rüber.
Sollte das Hemd oder die Bluse Formabnäher besitzen, müssen diese vorsichtig mit einem Nahttrenner oder einer kleinen Schere aufgetrennt werden.
Rücken- und Vorderteil werden anschließend schön glattgebügelt.
2. Zuschnitt Kissenteile
Die Kissenrückseite aus dem Blusen-/Hemdenvorderteil zuschneiden. Die Größe des Vorderteils entscheidet, wie groß das Kissen werden kann.
Zeichnen Sie sich das Quadrat oder Rechteck in gängiger Kissengröße + 1 cm Nahtzugabe rundum mit Lineal + Schneiderkreide oder Markierstift auf die rechte Stoffseite aufzeichnen (Beispiel: Für eine 40 cm x 40 cm große Kissenfüllung 42 cm x 42 cm große Quadrate zuschneiden).
Wichtig ist auch die Lage der Knopfleiste: Die Knöpfe sollten so liegen, dass sie mindestens 2 cm Abstand zur Stoffkante haben, damit sie beim Zusammennähen nicht ausgerechnet auf der Naht sitzen oder mit dem Nähfüßchen kollidieren.
Die Lage der Knopfleiste muss nicht zwingend mittig verlaufen, je nach Kissengröße können Sie sie auch versetzen.
Kissenvorderseite aus dem Blusen-/Hemdenrückteil zuschneiden. Das geht ohne Vorzeichnen: Sie können einfach das schon vorhandene Schnittteil auflegen und dieses als Schablone benutzen. Nun haben Sie zwei Schnittteile: Kissenrückseite und Kissenvorderseite.
3. Namenszug entwerfen
Nun geht es um den Entwurf des Namenszugs. Wer “freestyle” arbeiten möchte, legt sich dazu ein Stück Papier auf die Kissenvorderseite und skizziert den Namen erst einmal auf das Papier.
Alternativ können Sie sich auch passende Buchstaben im Internet suchen oder einen Schriftzug am PC erstellen und diesen in der passenden Größe ausdrucken.
Hier einige Vorlagen
Den entstandenen Namenszug (oder den ausgedruckten) aus dem Papier ausschneiden und diesen als Schablone für die Applikation benutzen.
Dafür ein Stück Jeansstoff aus der abgelegten Jeans ausschneiden und linksseitig Klebevlies aufbügeln (die glatte Seite des Trägerpapiers zeigt nach oben, die rauhe nach unten – zur Stoffrückseite). Dann den Namen spiegelverkehrt auf das Vliesofixpapier übertragen.
4. Namen applizieren
Die Buchstaben ausschneiden, Trägerpapier abziehen und den Namen auf die Kissenvorderseite aufbügeln.
Die Buchstaben entlang der Kanten mit kontrastfarbigem Jeansnähgarn festnähen. Sie können dafür den Geradstich nehmen und in ca. 2 mm Abstand zur Kante steppen. Diese franst dann nach dem Waschen ganz “jeanstypisch” und weich aus, was sehr schön aussieht.
Sie können auch einen Zickzackstich wählen und mit diesem genau an den Kanten entlangsteppen.
Schritt für Schritt zum Namenszug entwerfen und applizieren
5. Geheimtasche aufnähen
Wenn Sie nicht bereits die am Hemd vorhandene Tasche nutzen konnten, können Sie nun eine „Geheimtasche“ aus der abgelegten Jeans dafür wiederverwerten.
Zunächst einmal eine Gesäßtaschen grob mit 1,5 cm Abstand zu den Kanten aus der Jeans ausschneiden.
Linksseitig Vliesofix auf die Gesäßtasche aufbügeln.
Nochmals sauber rundum mit 1 cm Nahtzugabe ausschneiden.
Das Trägerpapier abziehen und die Tasche auf die Kissenrückseite aufbügeln.
Die Tasche feststeppen, dabei rundum auf der einlagigen Nahtzugabe nähen, dann kommt Ihnen keine dicke Naht oder Niete in die Quere. Als “Führung” für das Nähfüßchen eignet sich prima die Kante der Gesäßtasche, wie Sie hier sehen können
Schritt für Schritt zur Geheimtasche
6. Hilfsnaht auf Knopfleiste
Nun sind die Kissenteile fast fertig vorbereitet, es fehlt nur noch eine kleine Naht. Damit die Knopfleiste seitlich nicht aufklafft, wird sie an beiden Seiten mit einem kleinen Rechteck durch alle Lagen festgesteppt.
7. Kissenteile zusammensteppen
Die Kissenteile rechts auf rechts legen und heften.
Die Kissenteile mit Geradstich mit 1cm Abstand zur Kante aufeinandernähen. Die Ecken werden sauber und gelingen auch AnfängerInnen gut, wenn Sie folgendermaßen dabei vorgehen:
Zur Ecke hin etwas langsamer nähen, bis Sie am Eckpunkt angekommen sind. Danach unbedingt darauf achten, dass die Nadel im Stoff steckt (gegebenenfalls die Nadel am Handrad in den Stoff drehen)! Den Nähfuß anheben, den Stoff entsprechend der Ecke drehen, den Nähfuß senken und weiternähen. Am Ende die Naht mit Rückstichen sichern.
Dann werden die Nahtzugaben an den Ecken schräg zurückgeschnitten. Anschließend können Sie die Nahtzugaben noch mit einer Zickzackschere zurückschneiden (rotes Kissen) oder mit Zickzackstich (blaues Kissen) versäubern.
8. Namenskissen fertigstellen
Kissenbezug durch die Knopfleiste auf rechts wenden und die Ecken sorgfältig ausformen.
Füllkissen mit dem Bezug beziehen. Fertig ist Ihr individuelles Upcycling-Namenskissen!
Im Studio: Laura Wilhelm, Designerin