Checkliste

Plötzlich pflegebedürftig - was jetzt zu tun ist

Stand
Autor/in
Anja Schneider

Manchmal ist man darauf gar nicht vorbereitet: Eine Erkrankung, ein Unglück - und plötzlich: Pflegefall, mit ganz neuen Herausforderungen. Was tun?

Erste Unterstützung suchen und sich Zeit verschaffen

  • Verwandte, Nachbarn, enge Freunde informieren und um Hilfe bitten
  • Pflegeberatung aufsuchen (kostenlos z.B. beim örtlichen Pflegestützpunkt)
  • Falls das Arbeiten wegen Organisieren der Pflege kurzzeitig nicht möglich sein sollte: beim Arbeitgeber freistellen lassen (nur mit ärztlicher Bescheinigung der voraussichtlichen Pflegebedürftigkeit bis zu zehn Tage möglich, nach Antrag bei der Pflegekasse: Erhalt von Pflegeunterstützungsgeld)
  • Bei längerfristiger Übernahme der Pflegeaufgaben von Angehörigen: Antrag auf Pflegezeit (ganz oder teilweise unbezahlte Freistellung von der Arbeit für bis zu 6 Monate, möglich für Arbeitnehmer eines Unternehmens mit mehr als 15 Beschäftigten)
  • Falls Wunsch oder Notwendigkeit besteht, Angehörige(n) länger selbst zu pflegen: Informieren über „Familienpflegezeit“

Pflegegrad beantragen

  • Antragsformular ausfüllen und an Pflegeversicherung verschicken
  • Informationen einholen, welche Lebensbereiche („Module“) maßgeblich für den Pflegegrad sind (Körperpflege wichtiger Bereich, Bedarf beim Einkauf/Hauswirtschaft gibt keine Punktebewertung für einen Pflegegrad)
  • Bis zum Termin für die Begutachtung: Begutachtung vorbereiten, evtl. Pflegetagebuch führen

Nach der Begutachtung

  • Prüfen, ob die Einstufung in den Pflegegrad nachvollziehbar ist oder ob Widerspruch eingelegt werden sollte
  • Informieren, welche finanziellen Leistungen bei diesem Pflegegrad erfolgen

Was dann zu tun ist:

  • Die Pflege planen, Unterstützung organisieren und ggf. die Vereinbarkeit mit dem Beruf klären, auch hier berät z.B. der örtliche Pflegestützpunkt und hilft bei der Strukturierung bzw. hat Adressen empfehlenswerter Hilfsangebote

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