"Olla" - so gießt man in Spanien!
Bewässerungskugeln aus Ton sind in Spanien schon lange verbreitet, nun kommt der Trend auch nach Deutschland! Auf Spanisch heißen sie "Olla", im Onlineversand bei uns "Bewässerungskugel". Die Tonkugeln vergräbt man im Beet, lässt die Öffnung für´s Gießen natürlich oberirdisch. So gibt die "Olla" nach Bedarf das kostbare Nass durch ihre wasserdurchlässigen Tonwände.
Tipp: man kann sie auch selbst herstellen, indem zwei Tontöpfe mit wasserfestem Kleber zu einem großen Gefäß zusammen geklebt werden. Vorher das untere Loch mit einer kleinen Kachel wasserfest verschließen.
Besondere Gemüsesorten als Highlight
Rot blühende Erdbeeren, farbiger Mangold, besondere Tomatensorten in orange oder gelb – so wird ein Hochbeet auch ein Augenschmaus!
Eine alte Gemüsesorte, die heute vor allem noch in England verbreitet ist, ist die Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus).
Bei einigen Samen-Onlinehändlern ist sie auch in Deutschland zu haben. Die roten Blüten sind wunderhübsch, die länglichen, geflügelten Schoten schmecken früh geerntet wie eine Mischung aus Erbsen und Spargel und galt lange als feiner Spargelersatz! Sie werden in Butter gedünstet wie Zuckerschoten - ein Tipp für Experimentierfreudige.
Vorgezogene Pflanzen haben Vorteile
Wer schon im April Pflanzen vorgezogen hat, hat es beim Bepflanzen leichter: die Setzlinge sind schon größer und sind damit widerstandsfähiger z.B. gegen Schnecken. Und das Beet sieht natürlich schon voller und damit schöner aus. Damit funktioniert es besonders gut: Gemüse wie Mangold, Spargelerbsen, Tomaten. Blumen: Dahlien, Lilien, Cosmeen. Einfach säen klappt gut mit Erbsen oder Kapuzinerkresse.
Weitere Pflanzideen für das Hochbeet im Cottage-Garden-Stil
Es gibt eigentlich keine Regeln, welche Pflanzen in einen Cottage-Garden gehören und welche nicht. Auch in der Farbwahl ist alles erlaubt, was gefällt. Wichtig: keine extra Gemüse- oder Kräuterbeete, sondern alles in einem Beet integrieren und so die Schönheit des Gemüses in den Vordergrund rücken.
Hier einige Anregungen:
Zwiebel- und Knollenpflanzen:
Frühlingszwiebeln wie Narzissen und Tulpen, Dahlien, Lilien, Freesien, Pfingstrosen, Bartiris
Stauden:
Türkischer Mohn, Ziersalbei, Phlox, Königskerzen, Malven, Gockenblumen, Stockrosen, Storchschnabel, Pfingstnelken, Astern, Rittersporn, Katzenminze
Ziersträucher:
Flieder, Schneeball, Rosen (gerne hohe Strauchrosen)
Kräuter:
Kamille, (blühender) Schnittlauch, Salbei, Pfefferminze, Lavendel
Gemüse und Obst:
Rankende Stangenbohnen, Kürbis, Mangold, Erbsen, sogar Kartoffeln können integriert werden, genauso wie Himbeeren oder Johannisbeeren, ein alter Apfel- oder Birnbaum
Kleine Geschichte des Cottage-Gardens
Cottages, das sind die kleinen Häuser auf dem Land in England. Umgeben waren diese oft reetgedeckten Häuschen von verwunschenen Gärten. Ein wildes Durcheinander von Malven, Fingerhut und anderen Wildblumenarten, gemischt mit prächtigen Dahlien und Lilien, Kräutern und Gemüsesorten. Diese Lässigkeit entdeckten im 19. und 20. Jahrhundert auch Leute der Upperclass, die den damals verbreiteten, streng formalen Gärten des Adels etwas Neues entgegensetzen wollten.
Dem natürlichen Charme erliegen seitdem viele Gärtner. Auch bei uns ist der Cottage- oder Bauerngarten ein gärtnerisches Ideal.
James Foggins Tipp
Im Garten: James Foggin, Dozent und Gärtner an der königl. Gartenakademie