So geht es giftfrei

Garten ohne Schneckenkorn

Stand
Autor/in
Christiane Gorse

Die Schnecke gilt sie als einer der gefräßigsten Schädlinge, denen man im Garten begegnet. Beliebtes Mittel: Schneckenkorn. Aber es gibt auch Alternativen!

Das Bundesamt für Lebensmittel und Verbraucher listet jedes Jahr auf, wie viel Chemie im Garten eingesetzt wird. Gegen Schnecken werden im Jahr in den Hausgärten sage und schreibe mehr als 1.000 Tonnen Gegenmittel eingesetzt!

Nicht alle Schnecken sind eine Plage

Zunächst einmal: Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Aber mit Schneckenkorn werden alle getötet. Die Spanische Wegschnecke ist die einzige, die wirklich Probleme macht. Sie ist ein richtiger Vielfraß und zieht sich auch im Sommer nicht zurück, weil sie auch hohe Temperaturen verträgt. Außerdem schmeckt sie keinem der potentiellen Fressfeinden: zu schleimig, zu bitter - selbst für den Igel. Guter Gegner der Spanischen Wegschnecke ist eine andere Nacktschnecke: der Schnegel. Der frisst nämlich die Gelege der Spanischen Wegschnecke. Alle Gehäuse-Schnecken sind vergleichsweise harmlos und tolerierbar.

Darum ist Schneckenkorn nicht gut

Weinbergschnecke

Es vergiftet die Schnecken und zwar auch die harmlosen und geschützten Arten. Die Weinbergschnecke etwa steht unter Naturschutz. Die vergifteten Tiere können von anderen gefressen werden, etwa vom Igel. Auch Eidechsen können sich mal vertun und Schneckenkorn fressen. Außerdem wird der Gartenboden unnötig belastet.

Fünf effektive Alternativen

Schneckenzaun: Nicht günstig, aber wirksam. Den Winkel des Edelstahlzauns kann keine Schnecke überwinden, daher schützt der Schneckenzaun ein abgestecktes Beet, etwa das für Gemüse. Wichtig: Dafür sorgen, dass auch im Innern des Beetes keine Schnecke ihren Hunger stillt.

Kupferband: Das mag die Schnecke nicht überqueren, Kupfer ist ihr sehr unangenehm. Man bringt es um gefährdete Pflanzen oder Beete an. Unangenehm sind Schnecken auch breite Streifen mit Sägemehl oder Asche, aber nur solange sie trocken sind und es nicht geregnet hat.

Jauche aus Adlerfarn: Effektiv und günstig. Einen Eimer (mit Deckel) mit Farn füllen und mit Wasser komplett bedecken. Den Eimer mit dem luftdichten Deckel verschließen und mindestens zwei Wochen stehen lassen. Vergrämung durch Geruch.

Trocken und unangenehm: Um gefährdete Pflanzen können Sie Algenkalk oder Holzspäne ausbringen. Die trockenen Passagen finden Schnecken richtig unangenehm, allerdings nur, solange sie trocken sind. Sobald es regnet, verlieren sie ihre Wirkung.

Absammeln an alten Brettern: Etwas mühsame, aber wirksame Methode. Tagsüber verstecken sich die Schnecken an feuchten, schattigen Plätzen, wo man sie dann absammeln kann. Dazu Bretter oder alte Dachziegeln auslegen, tagsüber absammeln. Bei akutem Befall: in der Dunkelheit mit Taschenlampe auf Schneckenfang gehen.

Im Garten: Carsten Weber, Naturschützer

Der Garten ohne Chemie

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Christiane Gorse