Inzwischen kommen auch immer mehr E-Autos in den Markt, denn es enden immer mehr Leasingverträge. So zahlt man dann für ein junges E-Auto, ca. 3-4 Jahre alt, ca. 55 bis 60 Prozent des Neupreises. Damit kommt man bei E-Autos von deutschen Herstellern in ein Preisgefüge, dass eher bezahlbar ist.
Der Bestand an gebrauchten Elektrofahrzeugen hat sich innerhalb der letzten zwei Jahren nahezu verfünffacht. Gemessen am Gesamtumfang an Gebrauchtwagen sind es aber nur rund 6 Prozent E-Autos. Der größte Anteil sind nach wie vor Benziner und Dieselautos.
Worauf ist beim Kauf von gebrauchten E-Autos besonders achten?
Da Batterien sehr teuer sind und oftmals die Hälfte des Werts beim Neuwagen ausmachen, ist der Zustand der Batterie bei gebrauchten E-Autos ein ganz besonderes Kriterium. Man sollte sich bei einem E-Auto immer ein aktuelles Ergebnis einer technischen Überprüfung der Batterie zeigen lassen bzw. auf eine solche Untersuchung pochen. Denn nur so kann eine Aussage über die noch vorhandene Kapazität und Lebensdauer der Batterie gemacht werden.
Beim Vergleich E-Autos und Verbrenner-Technologie sind auch beim Gebrauchtwagen die E-Autos etwas teurer. Sie passen aber als Gebrauchtwagen meist deutlich besser zum möglichen Budget eines Kaufinteressenten als ein neues E-Auto.
Generelle Tipps zum Kauf von Gebrauchtwagen
Beim Kauf von Privatpersonen kann man meist besser verhandeln und erzielt da möglicherweise einen besseren, günstigeren Preis als beim Händler. Allerdings ist bei Privatverkäufen die mögliche Betrugsgefahr größer, denn ein privater Käufer hat nicht die technischen Möglichkeiten und die technische Erfahrung eventuell vorhandene Mängel schnell zu entdecken.
Man sollte beim Privatverkauf immer mit einer zweiten Person in die Kaufverhandlungen gehen.
- Fahrzeughistorie prüfen: Lassen Sie sich den Fahrzeugbrief und das Serviceheft zeigen. Überprüfe, ob alle Wartungen und Reparaturen dokumentiert sind.
- Probefahrt machen: Fahren Sie das Auto auf verschiedenen Straßenarten und mit verschiednen Geschwindigkeiten und achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche oder Fahrverhalten. Machen Sie die Probefahrt ohne laufendes Autoradio.
- Technischer Zustand: Schauen Sie sich den Zustand von Reifen, Bremsen, Beleuchtung und Flüssigkeitsständen an.
- Unfallfreiheit: Fragen Sie den Verkäufer nach eventuellen Unfällen und lassen Sie sich Reparaturrechnungen zeigen bzw. lassen Sie sich die Unfallfreiheit beim Kaufvertrag extra bestätigen.
- Kilometerstand: Überprüfen Sie, ob der Kilometerstand realistisch ist und mit dem Zustand des Autos übereinstimmt.
- Preisvergleich: Vergleichen Sie den gewünschten/geforderten Preis schon im Vorfeld mit ähnlichen Modellen auf dem Markt, um sicherzustellen, dass man einen fairen Preis zahlt.
- Vertrag: Erstelle einen schriftlichen Kaufvertrag, in dem alle wichtigen Details festgehalten sind.
Kauf bei einem Händler
Beim Kauf bei einem seriösen Autohändler/Autowerkstatt muss man meistens etwas mehr bezahlen, bekommt aber in der Regel auch ein technisch überprüftes Fahrzeug ohne große Mängel und bekommt in der Regel eine Gebrauchtwagengarantie.
Verkauf des eigenen Autos
Beim Verkauf von einem Auto direkt an Privatleute, kann man beim Verkauf in der Regel einen höheren Preis erzielen. Die Preise, die ein Händler bietet, sind meist geringer. Der Händler möchte ja auch noch etwas als Gewinn verbuchen, wenn der Wagen wieder verkauft wird. Man sollte sich schon im Vorfeld gut im Internet über mögliche Preise auf den diversen Ankaufsplattformen informieren.
Man sollte immer den Zustand des Fahrzeuges und evtl. Vorschäden/Unfallschäden wahrheitsgemäß im Kaufvertrag beschreiben, damit später keine rechtlich durchsetzbaren Regress-Forderungen kommen können. Man sollte immer einen Kaufvertrag abschließen.
Gewährleistung ausschließen
Beim Privatverkauf eines Autos kann der Verkäufer die Gewährleistung ausschließen. Dies ist auch üblich und wird oft im Kaufvertrag mit einer Klausel wie "Verkauf unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung" festgehalten. Allerdings ist es wichtig, dass dieser Ausschluss klar und deutlich im Vertrag steht, um Missverständnisse zu vermeiden.
Es wirkt sich positiv beim Verkaufen aus, wenn man dem Auto eine neue TÜV-Plakette "spendiert" hat bzw. die letzte Hauptuntersuchung nicht lange her ist. Auch das Auto optisch aufzuwerten, kann sich je nach Zustand des Wagens rechnen. Das kann man mit Zeit und etwas Kenntnis und den richtigen Mitteln selbermachen. Oder man geht mit dem Auto zu einem Aufbereiter und vereinbart aber im Voraus den Arbeitsaufwand und einen festen Preis.
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Unser Experte: Thomas Hätty, Gebrauchtwagenhändler