Die Zubereitungsart "Raclettieren" hat seinen Ursprung in der Schweiz. Und wurde in mittelalterlichen Klosterhandschriften bereist im 13. Jahrhundert erwähnt. Traditionell ist der Raclette-Ofen eine einfache Konstruktion, bei der eine Wärmelampe einen befestigten Käselaib erwärmt. Der geschmolzene Käse wird dann auf ein Brot geschabt. Zu den weit verbreitetsten Geräten gehört allerdings der Raclette Grill mit Platte und Pfännchen. Eine weitere Version ist eine Raclette-Fondue Kombination, bei der sich durch einen integrierten Fondue Topf weitere Möglichkeiten ergeben.
Für unterschiedliche Gruppengrößen werden auch Modulausführungen angeboten, die am Tisch verbunden werden können.
Die Raclettegeräte bestehen aus emailliertem Stahlblech oder Edelstahl. Die Grillplatten sind entweder aus Stein oder Metall, die zur besseren Reinigung abnehmbar sein sollten. Steinplatten haben den Vorteil, dass sie höhere Temperaturen erreichen. Allerdings benötigen sie dafür mehr Zeit. Metallgrillplatten erhitzen sich deutlich schneller, allerdings nicht so gleichmäßig wie bei einer Steinplatte.
Ein Tisch-Raclettegerät kann durch unterschiedliches Zubehör ein komplettes Menü zaubern.
- Grillplatten mit unterschiedlichen Flächen und Einbuchtungen ermöglichen eine gleichzeitige Zubereitung von Crepes und einem schönen Stück Fleisch auf der geriffelten Fläche.
- Grillplatten aus Metall und aus Stein in einem Gerät sind ebenfalls möglich
- eine zuschaltbare Unterhitze ermöglicht eine Herstellung von Minipizzen in den Pfännchen
- ein integrierter Fonduetopf kann als Schokofondue für frische Früchte genutzt werden.
Sicherheit
Das Gehäuse eines Gerätes kann eine Temperatur von bis zu 100°C erreichen. Um Verbrennungen zu vermeiden sind thermisch isolierte Griffe wichtig. Manche Geräte bieten ein sogenanntes "Cool-Touch-Gehäuse" an, das sich weniger erhitzt. Gummifüße und eine stabile Ausführung des Gerätes sorgen für einen festen Stand. Das Netzkabel sollte lang genug sein, damit das Gerät sicher auf dem Tisch steht und niemand über das Kabel stolpert. Manche Hersteller bieten eine Silikonmatte als Untersatz für die Geräte an, um die Tischplatte zu schützen.
Reinigung und Pflege
Schon beim Raclettieren gilt, die Pfännchen nicht zu hochzubefüllen. Die Heizstäbe könnten sonst verschmutzen, es entsteht Rauch und das Gerät ist anschließend schlecht zu reinigen. Die Grillplatten sollten abnehmbar sein. Nach dem Abkühlen lassen sie sich mit einem Spülmittel gut reinigen. Grillplatte aus Stein können nach dem Einweichen mit einem Edelstahlknäuel gereinigt werden. Achtung: Pfännchen und Grillplatte sind nicht immer spülmaschinenfest. Ansonsten gilt auch hier einweichen und mit einem nicht kratzenden Schwamm oder einer Bürste reinigen.
Kaufkriterien
- die Leistung eines Gerätes entscheidet, wie schnell und welche Temperatur erreicht wird. Für ein kleines Modell mit vier Pfännchen reichen 600 Watt, bei größeren Geräten mit acht und mehr Pfännchen dürfen es dann 1200-1600 Watt sein.
- Metall-Grillplatten und Pfännchen sollten für die bessere Reinigung antihaftbeschichtet sein.
- Je nach Einsatz des Gerätes auswechselbare Platten zum Grillen, Backen oder Heizplatten für Kartoffeln als Zubehörausstattung bedenken
- Ein hochgekantelter Rand an der Grillplatte verhindert das Ablaufen von Fleischsaft, etc.
- Mit einer zuschaltbaren Unterhitze können auch Minipizzen im Pfännchen zubereitet werden.
- Der Temperaturregler sollte stufenlos einzustellen sein, um die Hitze individuell einstellen zu können. Zudem sollte er im laufenden Betrieb gut und sicher vor Verbrennungen erreichbar sein.
- Thermisch isolierte Griffe und Gummifüße als Mindestsicherheitsausstattung
- Ein unbeheiztes "Parkdeck" für ungebrauchte Pfannen
- Schlangenförmige Heizspiralen garantieren gleichmäßigeres Überbacken
Kosten
Ein Gerät mit sechs-acht Pfännchen gibt es je nach Ausführung zwischen 90€ -180€
Geruch
Raclettekäse schmeckt wunderbar, hinterlässt allerdings einen nachhaltigen Geruch in der Wohnung. Folgende Möglichkeiten zur Duftneutralisierung bestehen:
- Lüften
- Kaffeepulver über Nacht in Schälchen aufstellen
- In das Kaffeepulverschälchen ein Teelicht stellen
- Ganze Nelken in eine Orange stecken und als Raumbedufter aufhängen oder im Raum verteilen
- Essig und Wasser im Verhältnis 1:2 in Schälchen füllen und über Nacht stehen lassen
Expertin im Studio: Martina Schäfer, hauswirtschaftliche Fachberaterin aus Ostrach-Wangen