Hausstaub - nur ein optisches Problem?
Hausstaub findet sich in jeder Wohnung - ob bewohnt oder unbewohnt. Staub ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und gelangt nicht nur durch das geöffnete Fenster, sondern auch durch den Menschen in die Wohnung:
Unsere oberste Hautschicht erneuert sich ständig und bildet Hautschüppchen, die sich ablösen; mit den Schuhen tragen wir Partikel in die Wohnung. Und auch beim Essen, Gehen, Arbeiten oder Schlafen entstehen Krümel und Staub.
Mit der warmen Luft steigen die Staubpartikel nach oben und lagern sich mit der kühleren Luft in der Nähe von Wänden wieder ab. Deshalb sind Bilderrahmen, Bücherregale und Fußbodenleisen staubiger als die Möbel in der Zimmermitte.
Überall, wo sich organisches Material befindet, leben auch Milben, Bakterien und Schimmelpilze. Die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe wie auch Schimmelpilze können zu allergischen Reaktionen beim Menschen führen.
5 Tipps für weniger Staub
1. Machen Sie das Abstauben zu einem Bestandteil Ihrer regelmäßigen Unterhaltsreinigung, am besten einmal pro Woche.
2. Mopp statt Besen: Mit dem Besen wird der Staub eher aufgewirbelt und lagert sich an anderer Stelle wieder ab. Deshalb ist es sinnvoller, einen Mopp zu verwenden. Der Staub wird gebunden und Sie können Ihn dann gezielt absaugen. Staub entfernen mit dem Mopp kann auch als Vorstufe zur Nassreinigung eingesetzt werden und spart Strom.
3. Unbequeme Stellen erreichen Sie mit einem Staubwedel oder mit der universal einsetzbaren Staubdüse des Staubsaugers mit flexiblem Schlauch.
4. Lüften Sie regelmäßig! In ungelüfteten Räumen sammelt sich verstärkt Staub an. Beim Stoßlüften wird mehr Staub aus der Luft nach außen als nach innen getragen. Außerdem trägt eine gesunde Luftfeuchtigkeit dazu bei, dass der Staub gebunden wird und sich nicht so schnell in der Raumluft verteilt.
5. Staubsammelstellen wie Teppiche, Vorhänge, Polstermöbel und Matratzen müssen Sie regelmäßig ausschütteln oder absaugen. Sonst lagert sich verstärkt Staub an, der immer wieder aufgewirbelt wird.
Trockenes Abstauben:
Das klassische Staubtuch aus Baumwolle, Viskose oder Mischgewebe:
- eignet sich für alle Materialien, da es sehr weich ist und auch bei gröberem Staub keine Kratzer verursacht.
- ist preisgünstig in der Anschaffung und langlebig, da es problemlos gewaschen werden kann. Vor allem beim Entstauben von kleinen Teilen liegt es gut in der Hand.
- kann begrenzt Staub aufnehmen und muss oft gewechselt werden, sonst wird der Staub nur aufgewirbelt und lässt sich an anderer Stelle nieder. Achtung: Es ist möglich, das Tuch im Freien auszuschütteln, der Staub kann dabei aber Ihre Atemwege belasten und zu Reizungen führen.
- können Sie auch feucht verwenden, wenn Sie ihn zwischendurch auswaschen.
Waschbare Mikrofasertücher:
- Mikrofasern sind sehr saugfähig. Die Tücher ziehen durch elektrostatische Aufladung Schmutz an und halten ihn fest.
- Sie werden immer nebelfeucht eingesetzt und können in trockenem Zustand auf empfindlichen Flächen z.B. Acrylglas feinste Kratzer durch Staubkörnchen hinterlassen.
Bodenreinigung mit Mopp:
Mopps mit Bezügen aus speziellen Polyesterfasern laden sich elektrostatisch auf. Sie wirken wie ein Magnet und nehmen lose Verunreinigungen wie Haare, Fusseln und Staub gründlich vom Boden auf. Sie entfernen keine getrockneten Verunreinigungen und Flecken. Geeignet sind sie zur Entstaubung oder als Vorstufe zur Nassreinigung.
Im Naturfaserbereich eignen sich Mopp-Bezüge aus Wolle. Sie halten Staub durch das natürliche Lanolin der Wollfäden fest und werden nach Gebrauch ausgeschüttelt oder abgesaugt.
Feucht Staubwischen:
Grundsätzlich wird bei der feuchten Staubaufnahme kein Staub aufgewirbelt. Hierfür eignen sich Mikrofasertücher mit lederähnlicher oder frotteeähnlicher Struktur (für gröbere Flächen). Diese Tücher sind günstig in der Anschaffung, langlebig und waschbar. Sie sparen sich auch den Einsatz von Reinigungsmitteln. Tücher aus Ziegenleder oder Mischgewebe mit Anteilen aus Polyurethan binden den Staub ebenfalls sehr gut und sind in der Wäsche unbedenklich.
Putzen ohne Mikroplastik
Beim Waschen vor allem von flauschigen Mikrofasertüchern gelangen mikroskopisch kleine Plastikpartikel in das Abwasser, die auch in der Kläranlage nicht vollständig entfernt werden können. Sie reichern sich in unserer Umwelt an. Je nach Textilart werden bis zu 2.000 Fasern in einem Waschgang freigesetzt (ein Fleece-Pullover gibt bis zu 1.900 Plastikfasern pro Wäsche ab).
Große Teile aller Mikroplastikpartikel in den Weltmeeren kommen von synthetischen Textilien. Prüfen Sie deshalb immer zuerst eine Alternative und verwenden Sie waschbare Mikrofasertücher zum Beispiel dort, wo Sie damit effektiv auf Reinigungsmittel verzichten können, zum Beispiel in der Sanitärreinigung.
Staubwedel aus Straußenfedern:
Der natürliche Fettgehalt der Federn bindet selbst feinsten Staub. Zur Reinigung können Sie den Staubwedel in Wasser tauchen und anschließend gut ausschütteln. Der Straußenwedel eignet sich auch mal für das schnelle „Wedeln“ zwischendurch; Sie müssen Ihre Deko-Gegenstände nicht mal vom Regal nehmen.
Lammwolle:
Lammwolle lädt sich ebenfalls nicht statisch auf, dafür besitzen die Fasern natürliches Wollfett (Lanolin), durch das der Staub anhaftet. Nach dem Reinigen lässt sich der Staub durch Rütteln entfernen. Lammfell lässt sich in einer Waschlauge aus Wasser und Wollwaschmittel reinigen.
Grundsätzlich sind nach wie vor Bürsten und Pinsel aus Tierhaaren, z.B. Ziegenhaar, Rosshaar und Schweineborste, immer noch zur Staubaufnahme geeignet. Speziell Ziegenhaar kann enorm viel Staub festhalten und ist dabei sehr weich und kratzt nicht. Die härtere Schweineborste empfiehlt sich für gröberen Staub und auch schon mal zum Abbürsten. Kombinierte Bürsten eignen sich hervorragend zum Entstauben von Büchern.
Im Studio: Bärbel Neher, Netzwerk Haushalt