Ein Film von Lutz Näkel
Die Westerwaldgemeinde Heimborn liegt zwischen den Städten Altenkirchen, Wissen und Hachenburg. Im vierzehnten Jahrhundert ist das Dorf gegründet worden. Heute leben hier 270 Menschen, in gut erhaltenen Westerwälder Fachwerkhäusern oder in neueren Ortsteilen.
Eine "Bitz" kann eine Streuobstwiese sein oder auch ein eingezäuntes Stück Wiese, auf der Tiere gehalten werden. Was genau der Heimborner Straße "Auf der Bitz" ihren Namen gab, das kann hier niemand mehr sagen. Aber eines ist allen klar: Sie leben aus Überzeugung hier. Denn Heimborn liegt abgelegen, weit entfernt von Autobahnen und schnellen Zugverbindungen, und mit dem Internet hapert es auch noch.
Was macht den Ort trotzdem so attraktiv? "Es ist ein richtiges Paradies hier", sagt Winfried Gille, der vor einigen Jahren aus dem Rheinland nach Heimborn kam. Der Künstler kaufte mit seiner Frau ein Haus "Auf der Bitz". Hier fertigt er seine Metallskulpturen, die er auch an der Straße ausstellt. Die kann sich auch sonst sehen lassen, in jeder Beziehung: Die alten Häuser dort sind alle gut in Schuss, viele haben gepflegte Vorgärten.
Und dann gibt es "Auf der Bitz" seit drei Jahren einen Kinderspielplatz, der auf originelle Weise zustande kam: Mit einem witzigen YouTube-Video riefen die Heimborner Kinder zu Spenden für ihren Spielplatz auf, und eine regionale Bank legte für jeden gespendeten Euro nochmal einen drauf. So kam das Geld schnell zusammen und der Platz zwischen Spielplatz und Gemeindehaus hat sich zum Treffpunkt für die Nachbarn entwickelt.