Ein Film von Bernd Schwab
Holzfeld liegt im Mittelrheintal, das Dorf ist ein Ortsbezirk von Boppard. 430 Menschen leben auf der Rheinterrasse rund 200 Meter über dem Fluss. Leben, wo andere Urlaub machen, dieser Spruch wird nicht zuletzt durch die Tatsache bestätigt, dass der Rheinburgenweg mitten durch das Dorf führt, und durch die Ringstraße.
Die Ringstraße präsentiert sich überaus grün, mit vielen Bäumen und Büschen und teils verwunschenen Gärten. Die Bewohner scheinen hier ein besonderes Verhältnis zur Natur zu haben. Da gibt es zum Beispiel Werner Schorn. Der ehemalige Elektriker hat vor einigen Jahren angefangen, Nistkästen zu bauen. Es sind besondere Exemplare, die nicht nur mardersicher sind, sondern auch wandelbar und so, ganz nach Bedarf, die unterschiedlichsten Vogelarten beherbergen können.
Ein prächtiger Nussbaum steht in der Mitte der Ringstraße und nebendran ein klitzekleines Haus - 32 qm verteilt auf zwei Stockwerke. Es ist das Heim von Heinz Braun. Wenn er Fernsehen schaut, blickt er öfters nach rechts aus dem Fenster und hat da oftmals "das weitaus bessere Programm". Wenn er für jedes Foto, das von seinem Haus gemacht wird, einen Euro bekäme, ein kleiner Nebenverdienst wäre ihm sicher.
Die Natur vor der Haustür hat auch der Fotograf Herbert Piel. Er zählt zu den renommiertesten Fotografen Deutschlands. Er hat schon die ganz Großen fotografiert, oft aber auch ganz einfache Menschen. Nach Holzfeld kam Herbert Piel durch Zufall. Vor rund 20 Jahren fuhr er vom Rhein einfach mal den Berg hinauf und landete in Holzfeld. Dort traf er einen Herrn, der wie er aus Neuss stammte und zufällig ein Haus zu verkaufen hatte.
Grün ist der Name einer Künstlerin. Uta Grün lebt seit 1996 in Holzfeld. Ihr Garten macht ihrem Namen alle Ehre, viel Grün und viel Kunst. Sie braucht die Idylle, hier schöpft sie Kraft für ihre Arbeit. Aber zweimal die Woche zieht es sie in die Stadt, nach Wiesbaden in ihr Atelier. Trotzdem ist sie immer wieder froh, zurückzukehren.