Die Brunnenstraße in Allenfeld beginnt als unscheinbares Rinnsal von Sträßchen. Ein holperiger Feldweg, bei dem nur das Straßenschild signalisiert: Hier könnte noch was kommen. Und tatsächlich wird der Holperpfad dann zu einer echten Straße, gar zur Hauptverkehrsader des 200-Einwohner-Dorfs im südlichen Hunsrück.
Es gibt dort zwar noch Brunnen – tatsächlich musste man in dem Dorf, das in einer weiten Talsenke am Südrand des Soonwalds liegt, nie lange bohren, bis das Grundwasser hervor gluckerte. Und doch haben die einst lebenswichtigen Wasserspender des Dorfs ihre Bedeutung eingebüßt. Teilweise überbaut oder abgedichtet, fristen sie ein Schattendasein.
Auch die Allenfelder Feuerwehr mit ihrem Hauptquartier in der Brunnenstraße, die noch vor nicht allzu langer Zeit ihr Löschwasser aus den Brunnen pumpte, darf heute nur noch am Hydranten zapfen. Immerhin hat eine Bewohnerin den alten Brunnen in der Brunnenstraße mit einem Wandgemälde ein nostalgisches Denkmal gesetzt. Eine italienische Gaststätte mit dem anspielungsreichen Namen "Trevi" gibt es auch in der Straße. Und eine Bewohnerin, die genau weiß, wie ein echter Profi Brunnen baggert. So ganz werden die Brunnen der Brunnenstraße also nicht verloren gehen.