Zu Füßen der Burg, am Flüsschen Wied, siedelten sich bald Handwerker und Bauern an - das war der Beginn des Dorfes. In der Burgtorstraße ist das Mittelalter noch überall greifbar: Sie beginnt bei der "Ahl Porz", der alten Pforte in der Wehrmauer, die früher den ganzen Ort umgab. Reste des alten Gemäuers sind noch vielfach zu sehen. Manche sind in die heutigen Häuser der Burgtorstraße integriert. Am Ende der Straße ist sogar noch ein kompletter mittelalterlicher Wachturm erhalten.
Die Menschen, die hier leben, haben eine ganz besondere Beziehung zu ihrem romantischen Ort, ihrer Straße und ihren Häusern. Die sind vielfach denkmalgeschützt, was nicht immer ganz unproblematisch ist. Und auch sonst ist das Leben in der Burgtorstraße nicht immer nur paradiesisch: Im Winter bekommt man wegen der Tallage die Sonne monatelang nicht zu sehen. Trotzdem leben sie alle gerne hier, die Einheimischen, die Zugereisten und die Rückkehrer. Und seit einiger Zeit auch die Schutzsuchenden: Im Pfarrhaus ist eine Familie untergebracht, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen ist – syrische Christen, die sich inzwischen gut in das Leben in der Burgtorstraße integriert haben.