Das hat man bei Bauarbeiten in der Hauptstraße herausgefunden: Mitte der Sechziger Jahre sollte dort die Kirche erweitert werden. Bei den Ausschachtungen stießen die Arbeiter auf die Reste einer römischen Villa, die typische Fußbodenheizung war noch gut erhalten. Ein in Stein gehauener Pinienzapfen, römisches Symbol für ewiges Leben, erinnert heute vor der Kirche an die frühen Siedler. Heute leben 242 Menschen in Niederscheidweiler, viele davon in der Hauptstraße. An deren Ende sind in den letzten Jahren einige neue Wohnhäuser entstanden.
Junge Familien haben sich hier angesiedelt, die Generation um die 40 ist dem Ort überwiegend treu geblieben. Ein Grund dafür ist der ungewöhnlich starke Zusammenhalt, der vor mehr als zwanzig Jahren geschaffen wurde: Damals entstand die "Buden-Clique". Ein paar Teenager suchten und fanden eine sturmfreie Bude im Dorf, in der sie am Wochenende ihre Feten feiern konnten. Die waren legendär und weit über den Ort hinaus bekannt. Die "Bude" gibt es schon lange nicht mehr, aber die Clique existiert immer noch, man kennt sich, hilft sich gegenseitig und trifft sich regelmäßig in Niederscheidweilers Hauptstraße.