Die Rathausstraße beginnt grob gesagt an der Kirche und führt in Richtung Ortsausgang. Zum Ortskern hin finden sich teils sehr alte Häuser, zum Feld hin stehen Neubauten. In der Rathausstraße begegnet man manchmal einem höchst kuriosen Wagenlenker: Oskar Feldpausch, Deutscher Meister im Distanzfahren war er mal. Der 69-Jährige trainiert bis zu 30 Kilometer täglich. Gut die Hälfte davon läuft er neben dem Sulky, um sein Pferd zu schonen. Kurios ist auch der Anblick der historischen Kutschen, die ab und zu durch die Straße rollen. Alexander Berghof, ein junger Mann, nennt gut ein Dutzend Kutschen sein eigen. Das älteste Gefährt ist schon 130 Jahre alt.
An zwei Tagen in der Woche rollen allerdings vermehrt Autos durch die Straße, viele auch mit auswärtigen Kennzeichen. Denn mittwochs und freitags wird am Ende der Rathausstraße gebacken – in der Plätzer Mühle. Dieter Größer, der Mühlenbesitzer, ist weithin bekannt für sein Sauerteigbrot und den leckeren Streuselkuchen. Beides kann man auch vor Ort genießen, denn die Plätzer Mühle ist ein beliebtes Ausflugslokal. Warmes Essen bekommt man allerdings nur am Sonntag. Und dann gibt es auch nur ein einziges Gericht, das die Gäste zudem selbst an der Küchentür abholen müssen. Eine kuriose Nummer, aber das passt ja zur Rathausstraße.