Die Oberdorfstraße in Neuwied-Rodenbach

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Ein Film von Lutz Näkel

Rodenbach wurde Ende der Sechziger eingemeindet und ist seitdem ein Stadtteil von Neuwied, der älteste Stadtteil übrigens. Schon im Jahr 8. Jahrhundert wurde Rodenbach erstmals urkundlich erwähnt. 1260 Einwohner hat der Ort.

Die Oberdorfstraße gehört zum ältesten Teil von Rodenbach, aber überaltert ist sie nicht. Ganz im Gegenteil, hier leben mehrere junge Familien, und so ist die Straße oft ein einziger Spielplatz für die Kinder. Viele Autos fahren hier sowieso nicht, denn die Straße führt vom Ortskern geradewegs in den Wald, wo sie endet. Vorher führt sie allerdings noch an der Ochsenalm vorbei, dem Vereinshaus des Dorfverschönerungsvereins. Woher der Name Ochsenalm kommt? Die Bewohner Rodenbachs waren früher in den Nachbardörfern als "Die Ochsen" bekannt. Warum, weiß keiner mehr so genau. "Richtige" Ochsen gibt es heute keine mehr in der Oberdorfstraße, dafür aber jede Menge Schafe. Die leben auf dem Hof der Anhäusers.

Peter Anhäuser und seine Frau Astrid züchten die Tiere und vermarkten das Fleisch auch gleich in ihrem kleinen Laden. Der hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Treffpunkt der Rodenbacher entwickelt, vor allem seit noch ein kleines Café dazu gekommen ist. Dass die Nachbarschaft in der Oberdorfstraße noch richtig gut funktioniert, hat Peter Anhäuser 2010 erfahren: Da hatte er einen Unfall auf dem Hof, wurde von einem 350 Kilogramm schweren Heuballen fast erdrückt. Wirbelbrüche, wochenlang lag er im Krankenhaus. Die Nachbarn sprangen reihum ein, übernahmen die Aufgaben auf dem Hof und sorgten dafür, dass alles weiter lief. Peter Anhäuser ist heute noch begeistert, wenn er von der Hilfsaktion erzählt.

Karte Rodenbach
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Autor/in
SWR Fernsehen