Die St.-Georgen-Straße in Alzey

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Ein Film von Bernd Schwab

Die 18.000-Einwohner zählende Stadt liegt in Rheinhessen. Nicht weit vom Rossmarkt, dem Wahrzeichen von Alzey, zweigt die St.-Georgen-Straße ab. Ihren Namen hat sie einer Kirche zu verdanken, die einst vor den Toren der mittelalterlichen Stadt stand. Bis in die Napoleonische Zeit stand zudem ein mächtiges Stadttor in der Straße. Napoleon ließ es abreißen, damit seine Truppen problemlos mit ihren Geschützen und Pferdefuhrwerken durch die Volkerstadt marschieren konnten.

Die St.-Georgen-Straße ist eine sehr alte Straße. Kein Zufall, dass sich dort einige echte Alzeyer Originale finden, etwa Ludwig Dörrhöfer. 1953, also vor mehr als 60 Jahren, machte er beim Vater eine Lehre als Sattler. Seitdem ist er jeden Werktag von 8-18 Uhr in seiner Werkstatt in der St.-Georgen-Straße. Dort hat sich seit seiner Lehrzeit nur wenig verändert. Auch die Firma Gasser blickt auf eine lange Tradition zurück. 1914 waren die Anfänge. Der Betrieb hat es in den letzten 100 Jahren immer wieder geschafft, sich neu zu erfinden.

Max Gasser, der Firmenchef, ist mit seinem Geschäftspartner heute in erster Linie im EDV-Bereich und in der Überwachungstechnik aktiv – und das in ganz Deutschland. Und trotzdem vergisst er nie seine Wurzeln und das zeigt er hin und wieder in den Geschäftsräumen der Firma, wenn alte Radios und Fernseher die Schaufenster schmücken. Natürlich hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles in der Straße verändert. Seit einigen Jahren gibt es einen Schneiderbetrieb. Svetlana Fot, eine Aussiedlerin, hat ihn eröffnet und sich damit einen Traum erfüllt. Sie beherrscht ihr Handwerk von der Pieke auf und schneidert, wenn gewünscht, auch Maßkleider und Maßanzüge.

Karte Alzey
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Autor/in
SWR Fernsehen